Ein Schnitzel mit Bratkartoffeln, ein gutes Glas Wein, eine Mousse au Chocolat – Essen könnte so schön sein. Doch was ist, wenn man immer nach dem Essen Bauchschmerzen hat? Wenn Sie dieses Problem haben, sind Sie auf keinen Fall allein. Viele Betroffene klagen über Magen- und Darmprobleme nach dem Essen. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Viele denken da zuerst an eine Krankheit. Doch meistens liegen die Bauchschmerzen an individuellen Ernährungsfehlern. Das Magen-Darm-System jedes Menschen ist einzigartig und so gibt es Nahrungsmittel, die gut oder schlecht vertragen werden. Manche reagieren etwa empfindlich auf Milchprodukte, andere auf saure Fruchtsäfte.
Die erste Reaktion auf Bauchschmerzen nach dem Essen sollte daher sein, die eigenen Ernährungsgewohnheiten kritisch auf den Prüfstand zu stellen:
Einige Ursachen von Bauchschmerzen nach dem Essen auf einen Blick
Im Folgenden erfahren Sie mehr über Lebensmittel und Speisen, die Bauchschmerzen auslösen können.
Magenschmerzen nach dem Essen treten häufig nach zu fettreichen Mahlzeiten auf. Problematisch sind in diesem Zusammenhang:
Fett ist ein Geschmacksträger, deshalb schmecken fettige Speisen oft besonders gut. Das Problem ist allerdings, dass diese Mahlzeiten schwer verdaulich sind. Dadurch bleiben sie länger als andere Lebensmittel im Magen. Dort bilden sich dann zum Teil Gase, die ein unangenehmes Druckgefühl verursachen.
Nicht nur Fleisch und Rahm, auch einige Gemüsesorten sind schwer zu verdauen. Auslöser der Beschwerden sind häufig sekundäre Pflanzenstoffe, die eine Verdauung erschweren. Wie gut bestimmte Gemüse- und Obstsorten vertragen werden, ist individuell unterschiedlich. Zu den problematischen Gemüsesorten zählen:
Hier verursachen meistens Gase die Bauchschmerzen, die während der Verdauung entstehen. Oftmals ist es eine Frage der Gewöhnung. Wer häufig Kohl isst, leidet in der Regel nicht unter Bauchschmerzen. Wenn Sie allerdings über Jahre hinweg auf bestimmte Gemüsesorten mit Krämpfen reagieren, sollten Sie diese aus dem Ernährungsplan streichen.
Als tendenziell unverträglich gelten alle Gerichte, die stark verarbeitet wurden. Das betrifft vor allem die ebenso beliebten wie verrufenen Fertiggereichte. Hintergrund: Um ein einheitliches und haltbares Produkt zu liefern, setzen viele Hersteller auf Zusatzstoffe. Diese reichen von Geschmacksverstärkern bis zu Konservierungsstoffen. Je mehr von ihnen enthalten sind, umso höher ist das Potential, dass sie Bauchschmerzen auslösen.
Verarbeitete Lebensmittel haben noch eine zweite Tücke. Weissmehl oder Zucker sind nahezu isolierte Nährstoffe, sie enthalten so gut wie keine Ballaststoffe. Diese sind jedoch wichtig für den Darm. Ernährungsexperten empfehlen daher, statt Weissmehlbrötchen auf Vollkornprodukte zu setzen.
Gewürze machen das Essen schmackhaft und viele von ihnen haben positive Wirkungen auf die Verdauung und das Wohlbefinden. Wie immer macht hier die Dosis das Gift. Schädlich für den Magen und den Darm kann zum Beispiel zu viel Salz sein.
Auch auf scharfes oder zu intensiv gewürztes Essen reagieren viele Menschen mit Bauchschmerzen. Bestimmte Gewürze wie Muskatnuss oder Zimt sollten zudem nur in Massen genossen werden.
Nicht nur die Zutaten an sich, auch die Art der Zubereitung spielt eine Rolle bei der Verträglichkeit von Mahlzeiten. Wenn Sie Bauchschmerzen nach dem Essen lindern möchten, sollten Sie auf Folgendes verzichten:
Ausserdem unterstützen Sie Ihren Magen, wenn Sie ausreichend kauen. Zu grosse Nahrungsbrocken sind hingegen eine Belastung für die Verdauungsorgane.
Weiterhin gibt es Lebens- und Genussmittel, die den Magen-Darm-Trakt zusätzlich belasten. Dazu zählen zum Beispiel Kaffee, Tabak(rauch) und Alkohol. Wer unter Bauchschmerzen nach dem Essen leidet, sollte diese möglichst meiden oder den Genuss reduzieren.
Schlechter Tipp: Verdauungsschnaps
Der Verdauungsschnaps schafft kurzzeitig Linderung, da er wie eine leichte Betäubung im Magen wirkt. Allerdings belastet er Magen und Darm mehr, als er ihnen hilft.
Kräutertees können den Magen beruhigen und bei der Verdauung unterstützen. Empfohlen werden zum Beispiel Aufgüsse aus Fenchel, Anis und Kümmel.
Oftmals ist die Ernährung verantwortlich für Bauchschmerzen nach dem Essen. Das ist im ersten Moment eine schlechte Nachricht, da liebgewonnene Speisen oder Angewohnheiten ein Problem sind. Auf der anderen Seite ist es eine sehr gute Nachricht, denn oftmals lassen sich Bauchschmerzen nach dem Essen behandeln, indem Sie Ihre Ernährung anpassen, lesen Sie dazu auch die Ernährungstipps der 100-Jährigen.
Grundsätzlich gilt es, sich möglichst ausgewogen zu ernähren. Unverzichtbar für ein gesundes Magen-Darm-System sind Ballaststoffe. Die stecken vor allem in Gemüse und Vollkornprodukten. Fettes Fleisch, verarbeitete Lebensmittel und eingesalzene Speisen sollten hingegen nur selten auf dem Speiseplan stehen.
Mehr zum Thema Gesundheit im Alter
Die Zubereitung ist ebenfalls wichtig. Beim Braten entstehen zwar wohlschmeckende Röstaromen, dafür aber auch verbrannte Kohlenhydrate. Zudem erfordert das Braten eine gewisse Menge Fett. Bekömmlicher (und meist vitaminreicher) sind Lebensmittel, die nur gedünstet oder gedämpft werden. Praktisch: Mit einem Dampfgarer sparen Sie sich zugleich Mühen bei der Zubereitung, denn das Gerät arbeitet nach dem Befüllen nahezu automatisch. Was die ältesten Menschen der Welt essen, erfahren Sie unter diesem Link.
Leiden Sie häufig unter Magenschmerzen nach dem Essen? Dann ist es eine Möglichkeit, zunächst auf magenschonende Kost umzusteigen.
Denken Sie daran, trotz magenschonender Kost ausgewogen zu essen. Bei vielen Betroffenen führt diese Ernährung bald zu einer Linderung der Bauchschmerzen nach dem Essen. Magentees können die Schonkost zusätzlich unterstützen und dem Magen bei der Regeneration helfen. Als weiteres Getränk bietet sich Wasser an, Kaffee und Fruchtsäfte sollten nur in Massen konsumiert werden. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie viel Wasser Sie täglich trinken sollten.
Bauchschmerzen sind nicht gleich Magenschmerzen. Im Bauch befinden sich auch noch weitere Organe, die direkt oder indirekt an der Verdauung beteiligt sind. Viele fragen sich etwa, warum sie nach dem Essen Schmerzen im Oberbauch haben. Treten unmittelbar nach der Mahlzeit drückende oder stechende Schmerzen in diesem Teil des Bauches auf, ist vermutlich der Magen der Auslöser.
Beginnen die Schmerzen hingegen erst etwa eine Stunde bis vier Stunden nach dem Essen, gehen Sie vermutlich vom Darm aus. Diese könen auch im Unterbauch auftreten.
Sie kennen Ihren Körper am besten. Bauchschmerzen, die in ähnlicher Form wiederkehren, sind vermutlich ein Anzeichen falscher Ernährung. Plötzliche ungewohnte Schmerzen und unklare Symptome sind ein Fall für den Arzt.
Daneben gibt es einige weitere Krankheiten, die zu Bauchschmerzen nach dem Essen führen können. Im folgenden Kapitel werden einige von ihnen vorgestellt. Ob ein solches Leiden bei Ihnen vorliegt, kann allerdings nur ein Mediziner feststellen. Einen Zusammenhang scheint es zudem zwischen einer Corona-Infektion und Bauchbeschwerden zu geben.
Viele spannende Informationen rund um die Ernährung im Alter liefert auch unsere Themenseite.
Ebenso wie die Ernährung können verschiedene Krankheiten Bauchschmerzen auslösen. Anhand der Symptome lässt sich immer nur eine grobe Zuordnung vornehmen. Die folgenden Abschnitte sind daher rein informativer Natur und nicht für eine Selbstdiagnose geeignet. Suchen Sie bei Verdacht auf eine Krankheit immer einen Arzt auf.
Die Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut. Sie kann sich durch Bauchschmerzen, saures Aufstossen, Erbrechen und sogar Rückenschmerzen bemerkbar machen. Häufig ist sie eine Folge dauerhafter Belastung für den Magen. Sie kann aber auch durch bestimmte Medikamente ausgelöst werden.
Zur Behandlung empfehlen Mediziner Schonkost. Zudem sind säurehemmende Medikamente häufig hilfreich. Eine akute Gastritis sollte damit innerhalb von etwa zwei Wochen abklingen. Eine chronische Gastritis erfordert meist eine Diät.
Das Reizdarmsyndrom ist eine verbreitete Krankheit, die in der Regel chronisch auftritt. Die genaue Ursache dafür ist bisher nicht bekannt. Bauchkrämpfe und Durchfall sind die häufigsten Symptome. Die Behandlung erfolgt individuell nach Untersuchung beim Arzt. Es kann zum Beispiel sinnvoll sein, mehr Ballaststoffe in die Ernährung zu integrieren.
Sodbrennen und Bauchschmerzen treten häufig zusammen auf. Allerdings sind beides Symptome, keine Ursachen. Wer unter Sodbrennen leidet, sollte ärztlichen Rat einholen. Oftmals ist auch hier die falsche Ernährung der wesentliche Grund.
Gallensteine entwickeln sich in der Gallenblase, die an der Verdauung beteiligt ist. Da der Gallensaft insbesondere die Fettverdauung unterstützt, treten Bauchschmerzen durch Gallensteine vermehrt nach fettreichen Mahlzeiten auf. Typisch ist ein Stechen im rechten Bauch.
Ein Magengeschwür ruft häufig starke Bauchschmerzen hervor. Für die Entstehung gibt es verschiedene Ursachen, zum Beispiel ein zu saures Milieu im Magen. Auch Bakterien können die Entstehung eines Magengeschwürs auslösen.
Weitere Symptome sind neben den Bauchschmerzen ein Druckgefühl und eventuell Sodbrennen. Bei vielen Patienten treten die Bauchschmerzen nach dem Essen auf, sind aber auch sonst präsent. Eine Selbstheilung innerhalb einiger Monate ist möglich. Meist werden aber spezifische Medikamente verschrieben, um die Heilung zu unterstützen und zu beschleunigen.
Neben den Erkrankungen gibt es eine Reihe von Unverträglichkeiten gegenüber Nahrungsmitteln. Wie sie entstehen, ist sehr unterschiedlich und zum Teil nicht geklärt. Manche Allergien sind angeboren, andere entwickeln sich erst mit der Zeit. Die häufigsten Beschwerden sind:
Haben Sie eine Unverträglichkeit? Diese Frage kann abschliessend nur eine Medizinerin oder ein Mediziner beantworten. Der richtige Ansprechpartner neben dem Hausarzt ist der Gastroenterologe. Auch ein Allergologe kann eine Diagnose stellen.
Wenn nach dem Genuss bestimmter Speisen, zum Beispiel nach Milchprodukten oder Obst, Bauchschmerzen auftreten, ist der Gang zum Arzt dringend angeraten.
Wurde bei Ihnen eine Nahrungsmittelunverträglichkeit festgestellt? Dann hilft meist nur eine Ausschlussdiät. Hierbei verzichten Sie komplett auf die Lebensmittel, die Sie nicht vertragen. Welche das sind, erfahren Sie von Ihrem Arzt.
Was im ersten Moment eine grosse Aufgabe erscheint, ist oft weniger problematisch. Patienten berichten, dass es ihnen leichtfällt, zum Beispiel auf Milch zu verzichten. Die Umgewöhnung ist nach etwa 60 Tagen bereits zur Selbstverständlichkeit geworden. Da viele Menschen betroffen sind, finden sich mittlerweile zahlreiche Ersatzprodukte.
Optional gibt es für manche Unverträglichkeiten Medikamente bzw. Hilfsmittel. Zum Beispiel können Personen mit Laktoseintoleranz das fehlende Enzym Laktase in Pulverform zu sich nehmen. Dieses zersetzt den Milchzucker und sorgt somit dafür, Bauchschmerzen nach dem Essen zu vermeiden.
Warum geht es mir nach dem Essen nicht gut? Haben Sie sich diese Frage schon mal gestellt?
Immerhin: Meistens ist eine unausgewogene Ernährung die Ursache für Bauchschmerzen nach dem Essen. In manchen Fällen ist es auch möglich, dass Sie gewisse Lebensmittel schlecht vertragen. Eine Krankheit ist selten der Auslöser für solche Beschwerden.
In jedem Fall können Sie selbst eine Menge tun, um die Beschwerden zu lindern. Wichtigstes Hausmittel ist eine ausgewogene Ernährung, eventuell in Kombination mit einer Ausschlussdiät. Viele Beschwerden werden dadurch besser oder verschwinden. Bauchschmerzen nach dem Essen sind daher kein Grund, das selbstbestimmte Leben aufzugeben.
Suchen Sie stattdessen Ihren Arzt auf, um die Ursachen zu finden. Darauf aufbauend erhalten Sie einen individuellen Ernährungsplan, der Ihnen die Freude auf das Essen wieder ermöglicht.
Wie Sie im Alter fit bleiben, erfahren Sie hier.
Tags
Ratgeber