Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- Verdauungsprobleme und ihre Ursachen
- Was bedeutet überhaupt Verstopfung (Obstipation)?
- Tipps gegen Verstopfung: Oft sorgen Kleinigkeiten für eine bessere Verdauung
- Kann Darmträgheit im Alter auch psychische Ursachen haben?
- Warum sollte man den Ursachen von Verstopfung im Alter auf den Grund gehen?
- Häufig gestellte Fragen
Das Wichtigste in Kürze
- Körperliche Veränderungen und Bewegungsmangel: Im Alter verlangsamt sich die Verdauung aufgrund von abnehmender Muskelaktivität und weniger Bewegung, was zu Verstopfung führen kann. Regelmässige Spaziergänge oder kleine Bewegungseinheiten im Alltag können helfen, den Darm wieder zu aktivieren.
- Ernährungsfaktoren: Eine ballaststoffarme Ernährung und zu geringe Flüssigkeitsaufnahme begünstigen Verstopfung. Eine ausgewogene Ernährung mit Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und ausreichend Wasser fördert die Verdauung und kann Beschwerden lindern.
- Medikamentenbedingte Verdauungsstörungen: Bestimmte Medikamente, vor allem solche zur Behandlung chronischer Krankheiten, können Verstopfung verursachen. Bei neuen Verdauungsproblemen nach Medikamenteneinnahme sollten Betroffene ihren Arzt auf mögliche Alternativen ansprechen.
Verdauungsprobleme und ihre Ursachen
Vorweg: Bei Verstopfung im Alter kommt nicht nur eine einzige Ursache infrage. Vielmehr unterliegt der Körper, und dementsprechend auch das Verdauungssystem, kontinuierlichen Veränderungen. Und genau diese können dazu führen, dass manche Probleme erst mit zunehmendem Alter auftauchen. Die folgenden Ursachen sorgen besonders häufig dafür, dass ältere Menschen im Laufe ihres Lebens einschlägige Symptome entwickeln.
Manche Menschen leiden im Alter auch unter Durchfall. Hier erfahren Sie, welches Essen bei Durchfall hilft.
Körperliche Veränderungen
Um zu verstehen, wie sich körperliche Veränderungen auf die Verdauung im Alter auswirken können, ist es wichtig, einen Blick auf die Details zu werfen. Hierbei zeigt sich: Damit das Verdauungssystem funktioniert, braucht es ein abgestimmtes Arbeiten der Muskeln im Magen und im Darm. Aufgrund der Tatsache, dass sich viele ältere Personen jedoch weniger bewegen, bauen die Muskeln in den entsprechenden Bereichen ab.
Und genau das sorgt dafür, dass auch das Verdauungssystem langsamer wird. Die Folge: Verstopfung und ein mehr oder weniger unregelmässiger Stuhlgang. Je länger der Stuhl im Darm verbleibt, desto mehr Flüssigkeit wird ihm entzogen. Die Folge: Er wird hart. Daher steigt auch das Risiko einer Verstopfung an.
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Die falsche Ernährung
Auch eine falsche, unausgewogene Ernährung im Alter kann dazu führen, dass Probleme beim Stuhlgang auftreten. Dies liegt unter anderem daran, dass viele Menschen zu wenig Ballaststoffe, aber auch zu wenig Flüssigkeit, zu sich nehmen. Beides würde dafür sorgen, dass der Stuhl weicher wird. Fehlen diese wichtigen Elemente im Ernährungsplan, zeigen sich schnell Symptome einer Verstopfung.
Unter dem folgenden Link erfahren Sie, wie viel Wasser Sie täglich trinken sollten.
Spezielle Medikamente
Zugegeben: Hierbei handelt es sich um einen Auslöser für Verstopfung, der sich von den Betroffenen nur schwer beeinflussen lässt. Wer auf Medikamente angewiesen ist, die zum Beispiel chronische Erkrankungen behandeln, kann nicht auf sie verzichten. Umgekehrt gibt es einige Medikamente, die den Prozess der Verdauung verlangsamen. Hier ist es wichtig, aufmerksam zu bleiben. Sollten sich die Verdauungsprobleme erst kurz nach der Einnahme von Medikamenten gezeigt haben, ist es sinnvoll, sich mit dem behandelnden Arzt in Verbindung zu setzen. Möglicherweise gibt es eine Alternative, die keine derartigen Nebenwirkungen hervorruft?
Ein zu niedriges Aktivitätslevel
Bewegung hilft dabei, die Verdauung anzukurbeln und Verstopfung im Alter vorzubeugen. Die gute Nachricht ist, dass es nicht zwangsläufig ein ausgiebiges Work-out braucht, um für einen entsprechenden Effekt zu sorgen. In einigen Fällen hilft der klassische Verdauungsspaziergang, um den Darm wieder ein wenig auf Touren zu bringen.
Was bedeutet überhaupt Verstopfung (Obstipation)?
«Ich war schon länger nicht mehr auf der Toilette. Ich habe sicher Verstopfung!» Wichtig ist es, im Hinterkopf zu behalten, dass das Wort Verstopfung es mittlerweile geschafft hat, Einzug in den allgemeinen Sprachgebrauch zu halten. Aber wann liegt eigentlich im medizinischen Sinn tatsächlich eine Verstopfung vor?
Die folgenden Symptome lassen darauf schliessen, dass der Darm eines Menschen nicht wie gewohnt funktioniert:
- Darmträgheit führt dazu, dass der Darm seltener als sonst entleert wird.
- Die betroffenen Personen scheiden weniger Stuhl als sonst aus.
- Um den Stuhl nach draussen zu befördern, braucht es mehr Kraft.
- Oft haben Menschen, die unter Verstopfung leiden, das Gefühl, dass sie den Darm nicht vollständig entleert haben.
- Der Stuhlgang ist trocken.
- Betroffene leiden zudem noch unter weiteren Symptomen, wie Blähungen und Bauchschmerzen, die – je nach Intensität – im Alltag sehr belastend sein können.
So unterscheiden sich kurzzeitige und chronische Verstopfung
Wer unter chronischer Verstopfung leidet, wird über einen Zeitraum von mehr als zwölf Wochen (innerhalb des letzten halben Jahres) mit den entsprechenden Symptomen konfrontiert.
Tipps gegen Verstopfung: Oft sorgen Kleinigkeiten für eine bessere Verdauung
Was hilft bei Verstopfung bei älteren Menschen? Diese Frage stellen sich viele Betroffene – und oft schaffen schon eine Umstellung der Ernährung oder mehr Bewegung Abhilfe.
Wichtig: Die folgenden Tipps richten sich an diejenigen, die in der Vergangenheit vielleicht etwas eintönig gegessen, zu wenig getrunken und den Faktor Bewegung im Alltag vernachlässigt haben. Wer unter chronischer Verstopfung oder unter einer anderen Erkrankung, die Bauchkrämpfe, Verstopfung und Ähnliches hervorrufen kann, leidet, sollte sich IMMER mit seinem behandelnden Arzt auseinandersetzen. Vor allem dann, wenn die Verstopfung bereits seit einigen Tagen besteht und/ oder starke Schmerzen hervorruft, ist es wichtig, sich schnell in der Praxis vorzustellen.
Im Falle einer kurzzeitigen Darmträgheit helfen die folgenden Tipps meist weiter:
Tipp Nr. 1: ein Überarbeiten der Ernährungsweise
Ob Magen und Darm gut arbeiten oder nicht, ist unter anderem von der Ernährung eines Menschen abhängig. Daher ist es ratsam, im ersten Schritt hier anzusetzen. Der Ernährungsplan sollte unter anderem frisches Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte und ausreichend Ballaststoffe beinhalten.
Achtung! Nicht jeder Körper reagiert auf jedes Lebensmittel gleich gut. Gegebenenfalls ist es erforderlich, mit Hinblick auf Ballaststoffe, Vitamine und Co. ein wenig zu «experimentieren». Oft ist es auch möglich, mithilfe von Trockenfrüchten wieder für etwas mehr Darmbewegung zu sorgen.
Tipp Nr. 2: Einzelne Bewegungseinheiten in den Tag integrieren
Hierbei handelt es sich um kein Phänomen des Alters. Auch viele Erwachsenen, die in der Mitte des Lebens stehen, leiden unter Bewegungsmangel und bremsen auf diese Weise ihren Verdauungstrakt aus. Wer im Alter bemerkt, dass er nicht mehr gut zu Fuss ist oder die Kondition nachlässt, sollte – falls möglich – kleinere Bewegungseinheiten in den Tag integrieren.
Es gibt auch viele Sportarten, die für ältere Menschen geeignet sind. In diesen Ratgebern erfahren Sie alles zu den Themen Tanzen, Yoga und Laufsport für Senioren. Spass machen auch Gleichgewichtsübungen für Senioren.
Tipp Nr. 3: Geduld auf der Toilette
Viele Menschen empfinden Störungen ihrer Verdauung als lästig und möchten sich am liebsten nicht mit dem Thema auseinandersetzen. Einige Verdauungsprobleme im Alter lassen sich jedoch mit etwas Geduld lösen. Das bedeutet: Wer sich für seinen Toilettengang etwas mehr Zeit nimmt, gibt seinem Körper die Möglichkeit, sich mit der Entleerung des Darms auseinanderzusetzen – ohne Ablenkung. Ergänzend hierzu bietet es sich an, die Sitzposition zu überprüfen, den Rücken möglichst gerade zu halten und die Füsse auf einem kleinen Hocker abzustellen.
Tipp Nr. 4: Rücksprache mit dem Hausarzt
Das Thema Darmentleerung ist immer noch ein wenig schambehaftet. Wer seine Nerven schonen, Folgeschäden vermeiden und weiteren Problemen vorbeugen möchte, sollte allerdings früh mit seinem behandelnden Arzt sprechen. Oft verschreibt dieser ein leichtes Abführmittel, das dafür sorgt, dass die Beschwerden der Vergangenheit angehören. Und natürlich gibt es auch im Falle chronischer Verstopfung Möglichkeiten, den Leidensdruck zu mindern.
Kann Darmträgheit im Alter auch psychische Ursachen haben?
Wer bemerkt, dass sein Stuhlgang ins Stocken gerät, sollte - vor allem dann, wenn körperliche Ursachen ausgeschlossen wurden, im Hinterkopf behalten, dass Verstopfung bei Senioren auch psychische Ursachen haben kann. Unter anderem können auch eine Altersdepression oder schlechter Schlaf im Alter die Verdauung verlangsamen.
Abgesehen davon, dass die Verdauung im Alter ohnehin nach anderen Regeln spielt als in jungen Jahren, haben manche Menschen zum Beispiel in einer (noch) fremden Umgebung, wie zum Beispiel in einem Pflegeheim, Probleme damit, zur Toilette zu gehen. Die Ursachen sind vielseitig. Manche schämen sich, andere vermissen, gerade in Doppelzimmern, ihre Privatsphäre. In einigen Fällen spielt sich das Ganze im Laufe der Zeit ein. Auch hier kann es helfen, sich dem behandelnden Arzt anzuvertrauen, um möglichst schnell eine Lösung zu finden.
Warum sollte man den Ursachen von Verstopfung im Alter auf den Grund gehen?
Es gibt mehrere Gründe, die dafürsprechen, Verstopfung im Alter nicht einfach so hinzunehmen. Einerseits können Verdauungsprobleme die Lebensqualität eines Menschen stark einschränken, andererseits kann es sein, dass es sich bei der Verstopfung (Obstipation) lediglich um ein Symptom handelt, das auf eine andere Erkrankung, die dringend behandelt werden sollte, hinweist. Allein deshalb ist es wichtig, sich auf Ursachensuche zu begeben.
Und übrigens: Dass gerade im Alter hin und wieder Verstopfung auftritt, ist bis zu einem gewissen Grad in vielen Fällen normal. Wer hier vergleichsweise empfindlich ist, bemerkt oft schon nach ein paar Tagen, an denen er sich weniger bewegt (und vielleicht ungesund gegessen) hat, dass sein Darm etwas träger geworden ist. Es gilt, Ruhe zu bewahren, aber auch gleichzeitig den Gründen für die Verstopfung nachzugehen.
Häufig gestellte Fragen
Welche Lebensmittel helfen bei Verstopfung im Alter?
In vielen Fällen können Vollkornprodukte, Haferflocken, Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Naturreis, aber auch frisches Obst und Trockenobst, dabei helfen, die Verdauung im Alter anzuregen.
Welche Kräuter und Gewürze fördern die Verdauung?
Mehrere Kräuter und Gewürze können die Verdauung fördern und Magen-Darm-Beschwerden lindern. Besonders beliebt sind hierbei unter anderem Kümmel, Fenchel, Koriander und Liebstöckel.
Wie wirkt sich langsames Essen auf die Verdauung aus?
Eine langsame Ernährung hat mehrere positive Auswirkungen auf die Verdauung. Durch das gründliche Kauen wird die Nahrung besser zerkleinert und der Verdauungsprozess angeregt. Zudem kann der Körper die Nährstoffe besser aufnehmen.
Wie oft sollten ältere Menschen Stuhlgang haben?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Als normal gelten ein bis drei Stuhlgänge pro Tag oder auch zwei bis drei Stuhlgänge pro Woche. Weiter oben erfahren Sie, welche Faktoren auf Probleme hindeuten können.