Die 24-Stunden-Betreuung wird oft auch als 24-Stunden-Pflege oder als Live-in-Betreuung bezeichnet. Klassischerweise leben das Pflegepersonal bei den betreffenden Senioren zu Hause.
Dennoch wäre es falsch, anzunehmen, dass die Pflegekraft tatsächlich rund um die Uhr im Einsatz sei. Auch eine 24-Stunden-Betreuung hat Pausen und Ferien. Betreuung und Pflege nehmen, wie bei vielen anderen Jobs auch, in der Regel zwischen 40 und 60 Stunden in Anspruch.
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Aufgrund der Tatsache, dass die jeweilige Betreuungskraft jedoch im Haushalt wohnt, entsteht oft ein besonderes Verhältnis zur zu betreuenden Person. Oft dauert es nicht lange, bis es der Betreuungsperson möglich ist, die Fähigkeiten der Senioren gut einzuschätzen. Fragen wie «Kann sich die zu betreuende Person noch selbst um ihre Grundpflege kümmern?» oder «Kann sie noch einzelne Aufgaben im Haushalt übernehmen?» können meist schnell geklärt werden und dafür sorgen, dass sich die Menschen gebraucht fühlen.
Auch die Kommunikation mit den Angehörigen wird schnell zum wichtigen Faktor. Oft ist auch der Rest der Familie beruhigt, wenn klar ist, dass die pflegebedürftigen Personen nicht komplett allein zu Hause sind.
Eine 24-Stunden-Pflegekraft arbeitet nicht 24 Stunden am Tag. Die Bezeichnung ist irreführend. Die Zeitangabe unterstreicht lediglich eine 24-Stunden-Rufbereitschaft. 24-Stunden-Schichten wären aufgrund gesetzlicher Vorgaben schon nicht möglich. Regelmässige Pausen und freie Tage sind vorgeschrieben. Sollte der Betreuungsbedarf besonders hoch sein, kann es sich gegebenenfalls lohnen, für die Seniorenbetreuung zwei Pflegekräfte einzustellen.
Auch in der Schweiz wissen viele Menschen die Vorteile einer Betreuungskraft, die 24 Stunden abrufbereit ist, zu schätzen.
Solange es kein Problem darstellt, Betreuung und Pflege zu Hause stattfinden lassen zu können, handelt es sich bei der 24-Stunden-Betreuung um eine Lösung, für die sich in der Regel alle Beteiligten begeistern können. Wichtig ist es jedoch auch, die Grenzen zu erkennen und zu sehen, ab wann es schlicht nicht mehr möglich ist, in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Die Erfahrung der Betreuungskräfte hilft oft dabei, die Situation gut einschätzen zu können.
Die 24-Stunden-Pflege bietet viele Vorteile. Das Modell kann jedoch auch mit der ein oder anderen Herausforderung verbunden sein. Dies gilt vor allem dann, wenn...:
Und natürlich spielt auch der finanzielle Bereich eine wichtige Rolle. Nicht jeder kann sich eine 24-Stunden-Betreuung zu Hause leisten.
Welche Leistungen eine Pflegekraft im Alltag erbringt, ist vor allem vom Pflegebedarf der zu betreuenden Person abhängig. Immerhin sollte es darum gehen, die Senioren in der Aufrechterhaltung ihrer Fertigkeiten zu unterstützen. Die folgenden Aufgaben stehen bei den meisten Betreuungsangeboten zur Auswahl und können individuell gebucht werden.
Selbstverständlich sollte es auch immer möglich sein, die in Anspruch genommenen Pflegeleistungen anzupassen, wenn sich zum Beispiel der Zustand der zu betreuenden Person verschlechtert und mehr Entlastung im Alltag gewünscht wird.
Die Betreuerinnen und Betreuer können mit klassischen Aufgaben wie Einkaufen oder Kochen betraut werden. Zudem kümmern sie sich auf Wunsch um das Putzen und Aufräumen der Wohnung.
Zur Grundpflege eines Menschen gehört die Körperpflege, die Mundpflege und Unterstützung beim Toilettengang. Zudem helfen die Pflegekräfte auch beim An- und Ausziehen und helfen bei Bedarf den Senioren beim Essen.
Sobald die Tätigkeiten den medizinischen Bereich betreffen, dürfen nur Pflegekräfte helfen, die über eine entsprechende Zusatzausbildung verfügen.
Viele Menschen leiden unter einem hohen psychischen Druck, wenn sie auf einmal bemerken, dass sie mehr Hilfe als früher brauchen. Genau das kann sogar zu einer Altersdepression führen. Ziel ist es natürlich, genau das zu vermeiden. Mithilfe der aktivierenden Pflege soll erreicht werden, dass die Seniorenbetreuung etwas aufmuntert. Auf welche Art von Beschäftigung hier gesetzt wird, ist selbstverständlich auch immer von den Interessen der zu betreuenden Person abhängig.
Wer allein zu Hause lebt, traut sich oft nicht mehr, Unternehmungen in Angriff zu nehmen, obwohl er vielleicht eigentlich noch fit ist. Die Begleitung durch einen Pflegehelfer kann das Selbstvertrauen und die Selbstständigkeit wieder fördern. Und so werden in vielen Fällen Ausflüge zu einer spannenden Alternative zum Nachmittag auf der Couch. Auch hier ist es wieder wichtig, die Fähigkeiten und den Gesundheitszustand der zu betreuenden Person richtig einzuschätzen.
Viele Menschen haben den Wunsch, so lange es geht, in den eigenen vier Wänden zu leben. Aber: Eine Hilfe, die 24 Stunden bereitsteht, kostet selbstverständlich auch Geld. Die meisten Agenturen bieten ihre Leistungen auf der Grundlage von Pauschalbeträgen an. Und diese orientieren sich wiederum am Pflegebedarf der jeweiligen Senioren.
Die Gesamtkosten setzen sich vor allem aus den Personalkosten und den Betreuungskosten zusammen.
Beispiele für Personalkosten | Beispiele für Betreuungskosten |
Kosten und Logis | Bereitschaft/ Arbeitszeit |
Lohn | Leistungen aus dem Bereich der Aktivierung und Freizeitgestaltung |
Versicherungen | Tätigkeiten im Haushalt |
Kommunikation mit Ärzten, Ämtern usw. |
Wie hoch der Betreuungsbedarf ist, der vorliegt, wird in der Regel über einen Fragebogen abgefragt. So fällt es denjenigen, die die Betreuung rund um die Uhr organisieren sollen, leichter, alles einzuschätzen und zu koordinieren.
Danach erstellen die Agenturen oder der Personalverleih ein Angebot. Zudem können die Senioren bzw. deren Angehörige wählen, welche Betreuungskraft eingestellt werden soll. Immerhin geht es nicht nur darum, kompetente Unterstützung zu wählen, sondern auch darum, sich für eine Person zu entscheiden, bei der das Bauchgefühl stimmt.
Wer sich für eine 24-Stunden-Betreuung zu Hause interessiert, sollte mit monatlichen Kosten von etwa 5.000 CHF rechnen. Wichtig ist es in jedem Fall, sich für einen Anbieter zu entscheiden, der dazu bereit ist, Rückfragen zu beantworten. Ein transparentes Angebot erhöht das Vertrauen.
Es gibt einige Krankenkassen in der Schweiz, die die Kosten, die für eine 24-Stunden-Betreuung anfallen, übernehmen. Manche beteiligen sich bis zu einem gewissen Grad. Hier ist es definitiv sinnvoll, bei der zuständigen Krankenkasse nachzufragen.
Wenn eine 24-Stunden-Pflegekraft in den Haushalt einzieht, ist es wichtig, auch von gesetzlicher Seite einige Details zu berücksichtigen:
Sonderfall: Sollte die Betreuungskraft aus dem Ausland kommen, muss sichergestellt werden, dass sie über die notwendige Aufenthalts- bzw. Arbeitsbewilligung verfügt.
Wer für sich beschlossen hat, dass er seinen Alltag mit einer Betreuung zu Hause bestreiten möchte, stellt sich oft die Frage, wer sein richtiger Ansprechpartner auf der Suche nach einer Betreuungskraft sein könnte. Unter anderem geben die zuständigen Krankenkassen oft Auskunft und verweisen an die entsprechenden Stellen. Sie zeigen unter anderem auch auf, welche Vorgaben erfüllt werden müssen, damit – je nach Krankenkasse – gegebenenfalls ein Teil der Kosten übernommen wird.
Zwei weitere wichtige Ansprechpartner sind jedoch die Agenturen und die einzelnen Pflegestützpunkte. Die Aufgabe besagter Agenturen ist es, qualifizierte Pflegekräfte für die Betreuung zu Hause zu vermitteln und den Pflegebedarf zu analysieren. Hierbei handelt es sich meist um sehr wichtige Gespräche für all diejenigen, die sich zum Beispiel in der Vergangenheit noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt haben.
Diejenigen, die sich auf der Suche nach weiterführenden Infos rund um die 24-Stunden-Betreuung befinden, können sich unter anderem auch an die Pflegestützpunkte wenden. Die Mitarbeiter vor Ort sind gern bei der Suche nach einer Beratung behilflich.
Eine 24-Stunden-Betreuung bietet Menschen, die ihre Selbstständigkeit so lange wie möglich erhalten wollen, eine gute Möglichkeit, in den eigenen vier Wänden zu wohnen – sofern von medizinischer Seite nichts dagegen spricht. Vor allem diejenigen, die eine individuelle und intensivere Betreuung und Pflege brauchen, als es im Heimalltag gewährleistet werden könnte, können hier profitieren.
Zu den grössten Herausforderungen, die mit einer 24-Stunden-Pflege einhergehen können, gehören die Kosten und die organisatorischen Rahmenbedingungen. Wurden diese einmal festgelegt, handelt es sich bei der 24-Stunden-Betreuung um eine sinnvolle Alternative zum Pflegeheim, die sicherlich auch in Zukunft noch von vielen Menschen in Anspruch genommen werden wird.
Die Kosten, die im Zuge einer 24-Stunden-Betreuung in der Schweiz anfallen, sind immer vom Anbieter abhängig. Manche Anbieter setzen auf eine tagesgenaue Abrechnung. Hier fallen oft zwischen 250 CHF und 300 CHF pro Tag an. Die Monatspreise liegen oft bei mindestens 5.000 CHF. Mit diesem Betrag werden branchenübliche Löhne, Versicherungen und andere Kosten abgedeckt.
Es ist nicht möglich, diese Frage standardisiert zu beantworten. Hier agiert jede Krankenkasse anders. Aber: Einige Krankenkassen übernehmen zumindest einen Teil der Kosten für die 24-Stunden-Betreuung – vor allem dann, wenn medizinische Leistungen in Anspruch genommen werden müssen.
Sollte sich der Pflegebedarf verändern, ist es wichtig, das Pflegekonzept anzupassen. So kann zum Beispiel die Grundpflege erweitert werden. Eine moderne Live-in-Betreuung ist in der Regel flexibel genug, um hier schnell zu reagieren.
Die Kommunikation mit den Angehörigen gehört zur 24-Stunden-Betreuung dazu. So wird sichergestellt, dass alle Beteiligten informiert sind und fundierte Entscheidungen getroffen werden können.
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Pflege