Leider ist es nicht möglich, diese Frage standardisiert zu beantworten. Fest steht jedoch, dass sich, wenn die Eltern alt werden, viele Ängste zu Wort melden können. Typische Gedanken, die Anzeichen für aufkommende Unsicherheit sein können, sind unter anderem …:
«Er/sie war doch immer so stark. Nun habe ich niemanden mehr, der mich unterstützt.»
«Ich möchte meine Mutter/meinen Vater so nicht sehen.»
«Sollte ich mich mit meiner Mutter/meinem Vater versöhnen, bevor es zu spät ist?»
«Wie aufwendig wird die Pflege?»
«Erwarten meine Eltern, dass ich mich um alles allein kümmere?»
Viele Menschen haben Probleme damit, der vorherigen Generation beim Altern zuzuschauen, weil sie genau wissen, dass sie die nächsten sind, die «in die Jahre kommen werden». Und genau dieser Gedanke kann im Alltag lähmen. So sehr, dass manche Schwierigkeiten damit haben, Verantwortung zu übernehmen.
Immerhin sind sie einen derartigen Rollentausch oft nicht gewohnt. Waren es bisher immer Mutter oder Vater, die sich zunächst um das Kind und dann wieder mehr um sich selbst gekümmert haben, brauchen sie nun selbst Hilfe.
Das Alter eines Menschen kann, muss jedoch nicht grundsätzlich zu einer belastenden Zerreissprobe werden. Nun ist es im ersten Schritt wichtig, als Familie zusammenzuhalten und sich in gewisser Weise seiner Angst zu stellen.
Hierzu gehört es unter anderem, die neue Situation zu akzeptieren und offen miteinander zu sprechen. Dabei können dann Fragen, wie zum Beispiel,
«Was wünscht ihr euch für die Zukunft?»
«Was muss sich am Wohnumfeld ändern?»
«Wie können wir helfen?»
eine wichtige Rolle spielen.
Der besondere Vorteil solcher Unterhaltungen ist, dass es somit oft leichter fällt, mehr über die eigenen Bedürfnisse zu erfahren. Viele Eltern sind zudem überrascht davon, wenn sie sehen, wie viel Unterstützung sie von ihren Kindern erhalten. Aber natürlich gibt es auch etwas unbequemere Themen, die in Bezug auf die aktuellen Entwicklungen angesprochen werden sollten.
Je nach Gesundheitszustand bietet es sich gegebenenfalls an, auf die Leistungen eines Pflegedienstes zurückzugreifen und sich mit dem Aufsetzen einer Patientenverfügung zu beschäftigen. Wer sich hiermit einmal ausgiebig auseinandergesetzt hat, profitiert von dem guten Gefühl, alle wichtigen Fragen vorerst geklärt zu haben.
Schon gewusst? Es gibt viele Möglichkeiten, Eltern während der Zeit des Älterwerdens Hilfe und Unterstützung zu bieten. Egal, ob es darum geht, gemeinsam einen Pflegedienst zu suchen oder eine liebevoll gestaltete Karte mit einem «wenn Eltern alt werden»-Spruch zu überreichen. Oft sind es die (scheinbar) kleinen Dinge, die dabei helfen, das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern weiterhin harmonisch bleibenzulassen.
Unterstützung zu bieten, bedeutet unter anderem auch, den Anzeichen des Alterns aufmerksam gegenüberzutreten. Denn: Das Älterwerden ist ein Prozess, den manche Personen bei sich selbst nicht bemerken (oder nicht bemerken wollen). Vor allem dann, wenn ältere Menschen allein in einem Haushalt wohnen, ist die Gefahr gross, dass wichtige Details schlicht übersehen werden und – im schlimmsten Fall-Gefahr in Verzug ist.
Bei vielen Krankheiten, zum Beispiel bei Demenz, ist es wichtig, möglichst frühzeitig gegenzusteuern beziehungsweise die Unterstützung zu bieten, die die betroffenen Personen brauchen. Auf diese Weise ist es oft möglich, die Selbstständigkeit über einen längeren Zeitraum hinweg zu erhalten.
Hilfreich ist in vielen Fällen auch eine professionelle Beratung, die praktische Lösungen aufzeigt und emotionale Unterstützung bieten kann. Denn der Umgang mit alternden Eltern stellt viele Angehörige vor physische und psychische Herausforderungen.
Wer aufgrund seines Alters nicht mehr dazu in der Lage ist, sich selbst zu versorgen, empfindet oft eine Mischung aus Trauer, Wut und Resignation. Gleichzeitig sollte das Altern in Sicherheit und Würde definitiv ganz weit oben auf der Prioritätenliste stehen. Wenn die Angehörigen bemerken, dass sie selbst nicht dazu in der Lage sind, die komplette Pflege in Eigenregie zu übernehmen, ist das vollkommen in Ordnung.
Gleichzeitig ist es natürlich wichtig, sich zeitnah auf die Suche nach einer Alternative zu begeben.
Viele Eltern werden auch heutzutage noch von ihren Kindern gepflegt. Hierbei kann es sich aus unterschiedlichen Gründen um eine enorme Herausforderung für die Nerven und die Psyche eines Menschen handeln. Wenn die Leistungen, die im Rahmen der Pflege erbracht werden müssen, noch überschaubar sind, kann es sich lohnen, im weiteren Familienkreis um Unterstützung zu bitten. Der Vorteil: Die Eltern fühlen sich von ihrem Umfeld unterstützt und müssen sich auf keine neue Situation einlassen.
Ein professioneller Pflegedienst kann Kinder bei der Pflege ihrer Eltern deutlich entlasten. Denn: Je höher der Pflegebedarf und je umfangreicher die entsprechenden Einschränkungen sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Betreuung der Eltern irgendwann zur Last wird. Wer optimal von den Vorteilen der Dienstleister profitieren möchte, sollte sich natürlich im Vorfeld viel Zeit nehmen, um sich mit seinen Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Soll der Pflegedienst zum Beispiel nur einmal in der Woche oder jeden Tag vorbeischauen? Welche Aufgaben soll er übernehmen? Fragen wie diese gilt es, zu klären.
Der Vorteil eines mobilen Pflegedienstes ist es unter anderem, dass die Eltern dazu in der Lage sind, in ihrem Umfeld zu leben. Leider zeigt der Alltag jedoch immer wieder, dass genau das nur bis zu einem bestimmten Grad möglich ist. Lassen körperliche und geistige Fähigkeiten stark nach, sind diejenigen im Vorteil, die mit den Eltern schon früh über die Möglichkeit einer Vollzeitpflege gesprochen haben.
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Obwohl sich viele Menschen wünschen, zu Hause alt zu werden, ist es manchmal am besten, auf die Option «Pflegeheim» oder «Betreutes Wohnen» zu setzen. Und sicherlich wäre es ein wenig zu negativ, zu behaupten, dass sich Mama oder Papa immer im Stich gelassen fühlen würden, wenn sie hierhin umziehen.
Es gibt durchaus einige ältere Menschen, die im Alltag in einer Altersinstitution noch einmal aufblühen und den Austausch mit anderen Personen in ihrem Alter geniessen. Dies gilt vor allem dann, wenn sie in einem Heim leben, das an ihre Bedürfnisse angepasst ist und ihnen die Abwechslung und Betreuung bietet, die sie sich wünschen.
Welche Option die passende für den individuellen Anspruch ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Letztlich entscheiden der körperliche und geistige Zustand, die Unterstützung innerhalb der Familie und die persönlichen Erwartungen, welche Lösung umgesetzt wird.
Auch, wenn es sicherlich einige Eltern gibt, die etwas anderes behaupten und gegebenenfalls sogar mit Schuldgefühlen arbeiten: Kinder müssen ihre Eltern nicht pflegen. Es ist absolut in Ordnung und wichtig, sich mit seinen eigenen Grenzen auseinanderzusetzen und diese für sich zu behaupten. Wer sich dementsprechend durch die Fürsorge für seine Eltern und die hiermit verbundenen Fragen überfordert fühlt, kann unterschiedliche Hilfsangebote in Anspruch nehmen.
Eine wichtige Anlaufstelle ist in diesem Fall die zuständige Krankenkasse. Sie kann auch in Bezug auf das Thema «finanzielle Unterstützung» weiterhelfen.
Die Betreuung alter Eltern kann zu einem Full-Time-Job für die Kinder werden. Damit einer effektiven Hilfe auf Augenhöhe nichts im Wege steht, ist es jedoch – bei aller Fürsorge – unerlässlich, den Eltern Grenzen zu setzen. Vor allem, wenn Mutter und Vater in der Vergangenheit eigentlich nie geklammert oder einengende Verhaltensweisen an den Tag gelegt haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie sich selbst erst mit ihrem neuen Leben anfreunden müssen.
Gerade jetzt ist es besonders wichtig, aufmerksam zu bleiben, um den Eltern einerseits zu zeigen, dass die Familie da ist, gleichzeitig aber noch ein eigenes Leben hat.
Vor allem die Angst davor, allein zu sein, wirft im letzten Lebensabschnitt viele Fragen auf – und sorgt hin und wieder dafür, dass manche Eltern (gerade ihren Kindern gegenüber) eine gewisse Undankbarkeit entgegenbringen. Hier wäre es definitiv falsch, einen Streit vom Zaun zu brechen. Stattdessen sollte eine Generation der anderen zuhören und versuchen, Verständnis aufzubringen. Besonders gut gelingt dies, wenn beide ihre Rollen tauschen.
Hier fällt es dann oft ein wenig leichter, die tatsächlichen Ursachen des Problems zu verstehen. Danach, wenn beide genug Zeit hatten, um sich über alles Gedanken zu machen, braucht es eine klare Kommunikation. Wer sich als Kind zum Beispiel von der Situation und den Ansprüchen der Eltern überfordert fühlt, kann versuchen, genau das mit einem «Mama, Papa, ich habe alles versucht und ich werde euch auch noch weiter unterstützen. Aber ich habe auch ein eigenes Leben. Deswegen würde ich gerne mit euch über einen Umzug ins Pflegeheim sprechen» versuchen.
Zusatztipp: Wer Sätze wie diese ausspricht, sollte sich seiner Sache sehr sicher sein. Je selbstsicherer ein Mensch auftritt, desto eher und fundierter kommt die entsprechende Botschaft an.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die das Thema Älterwerden ein Stück weit entspannter gestalten können. Die folgenden Tipps haben sich in der Vergangenheit oft bewährt, wenn es darum ging, das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern – gerade in Bezug auf das Thema «Alter» – einfacher zu gestalten.
Tipp Nr. 1: Klären Sie wichtige Details rund um die Pflege, die Versorgung und weitere Angelegenheiten möglichst frühzeitig, um Hektik im Notfall zu vermeiden.
Tipp Nr. 2: Hören Sie auf sich und Ihr Bauchgefühl. Kinder, die sich um ihre Eltern kümmern, obwohl sie sich hierzu absolut nicht in der Lage fühlen, riskieren ihre eigene Gesundheit.
Tipp Nr. 3: Setzen Sie Grenzen und versuchen Sie, Ihren Eltern einen Weg aufzuzeigen, der für Sie beide in Ordnung sein kann.
Tipp Nr. 4: Lassen Sie sich keine Schuldgefühle einreden. Es liegt nicht allein in Ihrer Verantwortung, Ihre Eltern zu pflegen. Sie dürfen sich auch helfen lassen.
Tipp Nr. 5: Setzen Sie auf einen Rollentausch, wenn Sie einmal mehr merken, dass Sie für Ihre Eltern kein Verständnis aufbringen können. Vielleicht finden Sie auf diese Weise die Antworten auf die Fragen, die Sie sich schon länger stellen.
Wenn die Eltern älter werden, fühlen sich viele Kinder selbst alt – und auch hilflos. Nun tauchen viele Fragen auf, die in der Vergangenheit so gut wie keine Rolle gespielt haben. Auf einige der meistgestellten finden Sie hier die passenden Antworten!
Wer als Kind kein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hatte, befindet sich oft in einer Zwickmühle, wenn es darum geht, sich mit dem Thema Alter auseinanderzusetzen. Es gelten jedoch dieselben Regeln wie in jeder anderen Familie auch: Es gibt keine Pflicht, die Eltern zu pflegen. Wenn die eigene Gesundheit hierunter leidet, ist es okay, sich auszuklinken.
Manche Menschen verändern im Alter ihr Wesen oder werden gar aggressiv. Wichtig ist, dies nicht persönlich zu nehmen. Lassen Sie Ihre Eltern möglichst viel selbstständig tun, ohne sie zu überfordern. Auch gilt es, Grenzen zu setzen und diese klar und deutlich zu kommunizieren.
Leider ist es nicht möglich, diese Frage pauschal zu beantworten. Wichtige Faktoren sind unter anderem der Pflegeaufwand und der Pflegebedarf. Zudem ist es möglich, sich finanziell – zum Beispiel vonseiten der Krankenkasse – unterstützen zu lassen.
Diejenigen, die bemerken, dass sie Probleme damit haben, das Älterwerden ihrer Eltern (und den hiermit drohenden Verlust) zu akzeptieren, können gut beraten sein, sich Hilfe zu holen. Unter anderem gibt es psychologische Angebote, die sich genau auf diesen Themenkomplex beziehen.
Egal, ob zu Hause oder im Heim: Wenn Kind und Eltern dem Alter – so gut es geht – positiv gegenüberstehen und es zudem als natürlichen Prozess ansehen, wenn Eltern alt werden, profitieren alle Beteiligten von einer Grundlage, auf der sich aufbauen lässt. Zudem bietet es sich an, viel Wert auf Selbstbestimmung und Selbstständigkeit zu legen. Denn: Auf der Basis dieser beiden Faktoren ist es oft möglich, die Lebensqualität der Eltern zu erhöhen. Und genau das wirkt sich oft positiv auf das Verhältnis zu den Kindern aus.
Wenn Tochter oder Sohn bemerken, dass die Eltern alt werden, fühlen sie sich oft ein Stück weit alleingelassen. Und obwohl es definitiv leichtere Themen gibt, ist es wichtig, sich auf die Suche nach Lösungen zu begeben.
Wer aktiv bleibt, fühlt sich oft nicht hilflos.
Und genau darum geht es:
Den Moment zu geniessen und immer wieder zu etwas Besonderem zu machen - auch und gerade im Alter.
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Pflege
Familie