Wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, gibt es in einem barrierefreien Badezimmer keine Barrieren. Aber was bedeutet das eigentlich genau? Als Grundregel gilt, dass sich ein Mensch, der zum Beispiel aufgrund von Arthrose unter Einschränkungen seiner Mobilität leidet, hier gut bewegen können muss. Zudem muss es ihm möglich sein, sich selbstständig zu waschen und sich um seine allgemeine Körperpflege zu kümmern.
Aufgrund der hohen Anforderungen, die mit einem modernen barrierefreien Bad verbunden sind, erklärt es sich von selbst, dass es oft nötig wird, Umbaumassnahmen zu ergreifen. Je nach vorherigem Zustand und Anspruch können diese mal mehr, mal weniger umfangreich ausfallen.
In diesem Ratgeber erfahren Sie alles zum Thema Barrierefreiheit.
Jedes Badezimmer ist anders. Dennoch ist es möglich, mit Hinblick auf Umbauten zwischen drei verschiedenen Optionen zu wählen.
Der Komplettumbau | Das Anpassen verschiedener Elemente | Einzelne Hilfsmittel als Ergänzung |
Mit dem Komplettumbau sind die umfangreichsten Massnahmen verbunden. In der Regel ist es nötig, auf die Expertise von Fachleuten zu setzen. Auf der Grundlage von Kostenvoranschlägen lässt sich alles meist gut planen. | Wenn ein Badezimmer, zumindest in seinen Grundzügen, bereits etwas barrierefrei ist, reicht es manchmal aus, nur einzelne Elemente, wie zum Beispiel die Dusche, anzupassen. | Diese Option belastet das Budget am wenigsten. Typische Beispiele, die mit Hinblick auf die Barrierefreiheit im Bad relevant werden, sind verschiedene Haltegriffe, aber auch ein Wannenlift. |
Schon gewusst? Wer sich unsicher ist, welche Details im individuellen Fall in Bezug auf ein Bad relevant werden, kann sich an seinen Hausarzt, aber auch an die Krankenkasse wenden. Mehr zum Thema Hilfsmittel erfahren Sie auch unter dem Link.
Wie ein altersgerechtes Bad aussieht, ist natürlich auch immer von den individuellen Bedürfnissen abhängig. Daher ist es umso wichtiger, sich mit seinen Ansprüchen rund um Komfort, Sicherheit, Bewegungsfläche und Ausstattung auseinanderzusetzen. Die folgenden Umbauten sind in der Regel besonders beliebt, wenn es darum geht, ein barrierefreies Bad zu realisieren.
Eine Dusche gilt dann als barrierefrei, wenn es möglich ist, sie ohne Schwelle zu betreten. Wie modern genau das aussehen kann, zeigt oft ein Blick auf die Gestaltung von Bädern in Hotelzimmern. Wichtig ist zudem, dass die Dusche ausreichend Bewegungsfläche bietet, sodass zum Beispiel in ihr ein Duschhocker platziert werden kann. Ergänzend lohnt es sich, über Griffe zum Festhalten und über einen rutschfesten Bodenbelag nachzudenken.
Wer Wert auf mehr Flexibilität im Badezimmer legt, kann auch überlegen, seine Wanne zur Dusche umzubauen. Hierbei gilt es jedoch, zu berücksichtigen, dass bei Umbauten dieser Art in der Regel immer ein Absatz zurückbleibt, den es beim Einsteigen zu überwinden gilt.
Ein barrierefreies WC zeichnet sich durch einen einfachen Zugang zur Toilette aus. Die Sitzfläche befindet sich an einer vergleichsweise hohen Position. Zudem sorgen Haltegriffe an der Seite dafür, dass das selbstständige Aufstehen und Setzen erleichtert wird.
Ein (Sitz-)Lift in der Badewanne erleichtert das Ein- und Aussteigen ungemein. Unter anderem raten auch viele Mitarbeiter von Pflegediensten zu entsprechenden Investitionen/ Umbauten. Einmal auf dem Badewannenlift Platz genommen, können sich etwa pflegebedürftige Personen in die richtige Position fahren lassen.
Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann sich auch direkt für eine Sitzbadewanne entscheiden. Hier sorgt eine eingebaute Tür dafür, dass es nicht nötig wird, eine hohe Barriere zu überwinden. Mittlerweile gibt es auch zahlreiche Hersteller, die Türen in ihre modernen Badewannen-Modelle einbauen.
Ein Badewannensitz für Erwachsene ist eine preiswerte Alternative zu einem Badewannenlifter oder zu seiner Sitzbadewanne. Er sollte gekauft werden, wenn Unsicherheit beim Gehen und Stehen besteht und im Alltag bereits ein Rollator oder Gehstock als Hilfsmittel benutzt wird. Allerdings kann damit kein Vollbad genommen werden, da der Sitz nicht abgesenkt werden kann. Und auch für Personen, die nicht mehr selbstständig gehen können oder auf fremde Hilfe angewiesen sind, ist ein Badewannenlift häufig besser geeignet.
Die Antwort auf diese Frage ist davon abhängig, ob ein barrierefreies Bad in einer Mietwohnung oder im Eigentum realisiert werden soll. Wer in seinen eigenen vier Wänden wohnt, profitiert hier von einer hohen Entscheidungsfreiheit. Mieter müssen vor sämtlichen Umbaumassnahmen mit dem Vermieter sprechen und hier um Erlaubnis fragen.
Um Missverständnissen vorzubeugen, versteht es sich von selbst, dass Zusagen immer schriftlich erteilt werden sollten. Natürlich auch dann, wenn es darum geht, die gesamte Wohnung barrierefrei zu gestalten.
Hier erfahren Sie mehr zum Thema Wohnen im Alter.
Zusatztipp: Wer weiss, dass der Eigentümer der Wohnung Umbaumassnahmen aller Voraussicht nach skeptisch gegenüberstehen wird, kann gut beraten sein, sich mit Argumenten auf die anstehenden Gespräche vorzubereiten. So bietet es sich an, anzumerken, dass sich moderne Umbauten durchaus positiv auf den Werterhalt einer Immobilie auswirken können.
Viele Menschen dürften sich darüber einig sein, dass ein barrierefreies Bad nicht nur funktional sein sollte. Stattdessen gibt es mehrere Faktoren, die diesen besonderen Raum in vielerlei Hinsicht zu einem echten Highlight werden lassen können. Details, die bestimmen, ob das Endergebnis mit Hinblick auf Komfort und die allgemeine Nutzbarkeit überzeugt, sind unter anderem:
Grundsätzlich gilt: Wer ein barrierefreies Bad einrichten möchte, sollte versuchen, einen Blick über den Tellerrand zu wagen. Immerhin könnte ein Unfall oder eine Krankheit dafür sorgen, dass sich die Ansprüche in Zukunft verändern werden. Genau das gilt es im Zuge der Planung zu berücksichtigen.
Vor allem im Zusammenhang mit einem Komplettumbau zeigt sich schnell, dass das zur Verfügung stehende Budget mitunter stark belastet werden kann. Glücklicherweise gibt es einige Tipps, auf deren Basis es möglich ist, die Barrierefreiheit im Badezimmer zu unterstützen und gleichzeitig Geld zu sparen.
Heutzutage gibt es auch in der Schweiz zahlreiche Anbieter, die sich auf das Thema «barrierefreies Bad» fokussiert haben. Interessenten profitieren hierbei von dem Vorteil, unterschiedliche Angebote miteinander vergleichen zu können. Daher ist es sinnvoll, sich ein wenig Zeit zu nehmen, um die unterschiedlichen Optionen einander gegenüberstellen zu können.
Auch im Zusammenhang mit einem Badezimmer-Komplettumbau ist es nicht zwangsläufig nötig, alles neu zu kaufen. Oft lassen sich einzelne Bestandteile, wie Armaturen oder Halterungen, weiterhin nutzen. «Kleinigkeiten» wie diese helfen dabei, Geld zu sparen.
Im Bereich der Badezimmer gibt es, wie mit Hinblick auf andere Einrichtungsbereiche auch, Trends. Und genau diese schlagen oft mit besonders hohen Kosten zu Buche. Hier kann es sich lohnen, lieber auf standardisierte Designs rund um Dusche, Badewanne, Waschplatz und Co. zu setzen.
Wer die Bewegungsfreiheit in seinem Bad optimal ausnutzen und seine Badgestaltung individuell halten möchte, stösst oft schnell auf Möbel nach Mass. Diese entsprechen nicht der Norm, werden speziell angefertigt und kosten somit meist mehr. Wer Geld sparen möchte, sollte sich im Bedarfsfall für Standardlösungen entscheiden. Auch diese lassen sich oft gut in ein bestehendes Badezimmer integrieren.
Wer ein barrierefreies Bad schaffen möchte, das seine Bezeichnung zu Recht trägt, muss sich in der Schweiz an drei verschiedenen Gesetzen/ Vorgaben orientieren. So werden:
relevant. Letztere legt unter anderem fest, dass:
muss. Hierbei gilt es zu beachten, dass es sich um Mindestangaben handelt. Daher kann es gerade in Wohnungen und Häusern, in denen mehrere Personen leben, sinnvoll sein, sich noch genauer mit dem individuellen Bedarf auseinanderzusetzen.
Ein typisches Beispiel: Menschen, die unter Einschränkungen leiden, benötigen hin und wieder mehr Zeit im Badezimmer. Hier ist es von Vorteil, wenn zwei Bäder zur Verfügung stehen, sodass es möglich ist, im Notfall auf das zweite Bad auszuweichen.
Der Umbau auf ein barrierefreies Bad kann die Lebensqualität erhöhen, gleichzeitig aber die Haushaltskasse stark belasten. Und häufig muss ein solcher Umbau aus eigener Tasche bezahlt werden.
Denn die Invalidenversicherung (IV) unterstützt zwar die Finanzierung der Umbauten oder Anpassungen von Mietwohnungen, Eigenheimen oder Eigentumswohnungen, sofern die beeinträchtigte Person noch nicht im Rentenalter ist. Wer aber erst im AHV-Alter sein Bad umbauen lassen muss, erhält keine Finanzierung von der AHV. Allenfalls werden Personen von der AHV unterstützt, die Ergänzungsleistungen beziehen.
Manchmal bieten auch private Stiftungen oder kantonale Programme finanzielle Unterstützung. Wer genauer wissen möchte, welche Details er im Zusammenhang mit einem barrierefreien Bad beachten muss, wendet sich am besten an eine der zahlreichen Beratungsstellen in der Nähe.
Sinnvoll ist es, bereits beim Bau darauf zu achten, dass die Räume barrierefrei sind. Denn dies steigert auch den Wert einer Immobilie.
Wer sich vorgenommen hat, ein barrierefreies Bad umzusetzen, sollte immer im Hinterkopf behalten, dass das Motto «Je teurer, desto besser!» nicht zwangsläufig gilt. Wichtig ist es vielmehr, sich mit seinem individuellen Anspruch auseinanderzusetzen.
Typische Beispiele, die aufzeigen, wie wichtig es ist, mit Hinblick auf Sicherheit und Komfort auf die richtigen Faktoren zu achten, sind:
Senioren, die sich ihre Selbstständigkeit im Alltag bestmöglich erhalten möchten, sollten darauf achten, nicht nur ihr direktes Umfeld umzubauen, sondern auch versuchen (sofern möglich), sich - zum Beispiel mit Muskelaufbau im Alter - fit zu halten.
Diese Frage lässt sich nicht standardisiert beantworten. Grundsätzlich gilt, dass die Kosten von Faktoren wie der Badgrösse, dem Umfang der Arbeiten und den Preisen der in Anspruch genommenen Fachbetriebe abhängig sind. Bei einem vergleichsweise geringen Aufwand in einem kleineren Bad ist es sinnvoll, mit Mindestkosten in Höhe von 20'000 CHF zu rechnen.
Wer ein Bad ohne Barrieren realisieren möchte, wird mit vielen Materialien konfrontiert. Vor allem Keramikfliesen, Glasduschwände und ein klassisches WC aus Porzellan helfen dabei, Geld zu sparen.
Nicht nur Menschen mit Einschränkungen können von einem barrierefreien Badezimmer profitieren. Auch Menschen ohne Einschränkungen dürften den Komfort schätzen, der mit diesen besonderen Räumen und den entsprechenden Kriterien verbunden ist.
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