Mit seinen Erfindungen will Jürg Nigg (88) die nächsten Generationen retten

Von Liegesitzen im Auto bis zu Operationsbestecken: Jürg Nigg hat in seinem Leben über 80 Erfindungen gemacht. Sogar der Energiesparlampe half er zum Durchbruch. Mit 88 Jahren steht er immer noch täglich in der Werkstatt. Denn er will mit alternativen Energien den Menschen helfen.

Mit seinen Erfindungen will Jürg Nigg (88) die nächsten Generationen retten
Limmex

Dass Jürg Nigg das Herz am rechten Fleck hat, beweisen seine unzähligen Erfindungen, die das alltägliche Leben von vielen Menschen erleichtert haben. Egal ob transportable Filmleuchten, Operationsbestecke oder Liegesitze in Autos. Er hat von keiner Branche Halt gemacht. Doch der Stadtzürcher hat insbesondere im Bereich der Energie international für Aufsehen gesorgt.

Dieser Artikel wurde durch Limmex beigetragen

Das 2011 gegründete Schweizer Unternehmen Limmex entwickelt und vertreibt mobile und stationäre Notrufgeräte für Menschen mit einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis. Insbesondere für ältere Menschen. Limmex ist in der Schweiz Marktleader im Bereich der mobilen Notruflösungen.

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Denn er hat in den 80er-Jahren das entscheidende Teilchen für Energiesparlampen ausgeklügelt, welches den Lampen zum Erfolg verhalf. Zudem wurde er 2018 für die Limmex Medaille in der Kategorie «Wirtschaft» nominiert und ist seitdem stolzer Markenbotschafter des Vertreibers von Notrufgeräten Limmex AG.

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Er ist ein «Spinner» mit über 80 Patenten

«Fast alles, was vorstellbar ist, ist auch machbar», beteuert der gelernter Maschinenzeichner. Schon von klein auf ging er den Dingen auf den Grund. Als junger Erwachsener setzte er sich freiwillig in Vorlesungen an der ETH und eignete sich so autodidaktisch sein grosses Knowhow in Elektrotechnik, Physik und Chemie an. Auch heute noch hält ihn sein Wissensdurst ständig auf Trab, wodurch er sich immer wieder in der Welt der Fachliteratur verliert, weil er auf dem Laufenden bleiben möchte.

Er hält derzeit über 80 Patente, doch reich wurde er damit nie. «Sobald etwas funktioniert, interessiert es mich nicht mehr», erklärt Jürg Nigg. Denn von diesem Moment an ginge es vielen nur noch ums Geld. Und er erfinde niemals etwas, um später daraus Profit zu schlagen. Er lebt für das unorthodoxe Lösen von Problemen. Sobald ein Problem gelöst ist, widmet er sich dem nächsten.

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«Die Menschheit muss anders denken und ein ethisches Empfinden entwickeln»

Mit 88 Jahren macht sich Nigg nicht nur Gedanken über seine Zukunft, sondern auch um diejenige der folgenden Generationen. Aktuell arbeitet er an einer Reihe von Vorträgen, in welchen er Jugendlichen Alternativen aufzeigen möchte, wie man Energie erzeugen kann. «Wir müssen mit der Energie endlich anders umgehen. Mein Ziel ist es, jungen Leuten zu zeigen, wie man anders denkt», sagt Jürg Nigg.

In einer Maschinenfabrik, in welcher die nötigen Kompressoren gebaut werden könnten, um Energie aus Wasserstoff zu produzieren, möchte er gemeinsam mit Lehrlingen an deren Aufbau arbeiten. «Ich bin nicht gläubig, aber ich finde, wir Menschen sind im Grunde genommen dazu verpflichtet, zu helfen, ohne dabei immer etwas zurückzuverlangen.»

Schnell spitzt er die Ohren, wenn es darum geht, der Menschheit zu helfen. Vor ein paar Jahren wurde er für die Limmex Medaille für seine zahlreichen Erfindungen in der Kategorie «Wirtschaft» nominiert. Die Medaille nahm er leider nicht nach Hause, dafür eine Limmex Notrufuhr. Der selbstständige Erfinder war von der Notrufuhr so begeistert, dass er gleich Markenbotschafter der Schweizer Notrufuhrherstellerin wurde.

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Kaufmann und Erfinder – zwei verschiedene Paar Schuhe

In seiner Firma namens Arcotronic tüftelt der wissenshungrige Senior weiterhin an neuen Erfindungen. Seine neueste Kreation ist eine Flasche, welche dreckiges in sauberes Wasser umwandeln kann. Sein Ziel ist es, diese in wirtschaftsschwache Länder liefern zu können, um Menschen vor dem Verdursten zu retten. Doch Sponsoren seien noch nicht in Sicht. «Egal ob den Menschen damit geholfen werden könnte oder nicht, solange kein Gewinn in Aussicht ist, investiert keiner.»

An einer Erfindermesse in Paris für seine Sonnenkollektoren gewann er die Silbermedaille. Doch niemand wollte sein Meisterwerk vermarkten. «Kaufmann und Erfinder – das passt nicht zusammen. Um seine Produkte an den Markt zu bringen, muss man ein aktiver Händler sein. Und das bin ich einfach nicht.» Er werde vermutlich in seiner «Bude» (Arcotronic) sterben. Vorher wolle er sich klonen lassen, damit er endlich einen vernünftigen Nachfolger habe.