Hüftschmerzen: Welche Operation ist sinnvoll?

Arthrose ist in der Schweiz eine Volkskrankheit, künstliche Hüftgelenke helfen vielen Patient:innen. Also ab ins nächste Spital zur Operation? Nein, denn es gibt erhebliche Unterschiede und zahlreiche OP-Verfahren. Wie Patient:innen bei der Suche vorgehen können, zeigen wir anhand eines fiktiven Beispiels.

Senior mit Schmerzen in der Hüfte
Wenn der untere Rücken oder die Hüfte schmerzt, könnte eine Arthrose dahinter stecken.
Otto Bitterli Helvetic Care

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Haben Sie Hüftschmerzen und/oder wurde Ihnen das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks empfohlen? Sind Sie sich unsicher, ob der Eingriff das Richtige für Sie ist oder worauf Sie bei der Wahl der Klinik achten sollten? Helvetic Care hat ein Expertenteam zum Thema Hüftprothetik für Sie zusammengestellt, das Ihnen gerne beratend zur Seite steht.

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Nach langer Ärzte-Odyssee erhielt Peter Frischknecht die Diagnose Arthrose – für den 79-Jährigen ein Schock und eine Erleichterung gleichzeitig. Weil eine konservative Therapie nur bedingt gegen die Schmerzen half, riet ihm der Orthopäde zur Operation. Zur Auswahl stand Folgendes:

Auch wenn der Arzt ihn über die Optionen gut aufklärte, lag die Entscheidung am Ende bei Peter Frischknecht selbst. Schlaflose Nächte, ausführliche Gespräche mit befreundeten Arthrose-Patienten und stundenlange Internetrecherchen später das Ja zum künstlichen Hüftgelenk. Diese «Waschmethode» schien ihm ungeheuer und zu schmerzhaft. Und sie führte gemäss seinen Recherchen in vielen Fällen zu weiteren Operationen.

Also lieber ein künstliches Hüftgelenk, das mindestens 15 bis 25 Jahre hält. Zudem war Frischknecht davon überzeugt, dass er aktuell gesund genug ist, um sich von einer OP rasch zu erholen.

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Wer operiert wie viel?

Peter Frischknecht gibt es in Wirklichkeit nicht. Viele Schweizerinnen und Schweizer werden sich aber in dieser fiktiven Geschichte wiederfinden. Arthrose ist hier eine Volkskrankheit, vielen Patientinnen und Patienten werden mit künstlichen Hüftgelenken geholfen. 

Im Jahr 2019 waren dies schweizweit über 22‘000 Hüftgelenke. Gemäss Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit von 2021 führten über 100 Spitäler in der Schweiz künstliche Hüftgelenkoperationen durch. Über 1100 davon pro Jahr vom Spitzenreiter Schulthess Klinik/Zürich. Nummer 2 ist die Lindenhofgruppe in Bern und als Nummer 3 mit nicht ganz 700 Operationen fungiert das Merian Iselin Spital in Basel.

Auf der Suche nach dem passenden Spital nahm Peter Frischknecht stirnrunzelnd zur Kenntnis, dass einige Spitäler je weniger als zehn Fälle operierten. Er dachte, dass dies seit der Einführung der diagnosebezogenen Fallgruppen (DRG) vor über zehn Jahren längst nicht mehr der Fall sein dürfte. In diese Institutionen wollte er nicht. Denn eines wusste er: Je mehr Operation gemacht werden, umso besser die Resultate im Durchschnitt. 

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Komplikationsraten?

Auch wenn heute Hüftprothesen-OPs als Routineeingriffe gelten und die Erfolgsaussichten sehr hoch sind, gibt es doch in 2.6 Prozent der Fälle Komplikationen. Dies bedeutet, dass nach zwei Jahren eine weitere Operation vorgenommen werden muss.

Das wäre unschön. Die betroffenen Patientinnen und Patienten werden den Rest des Lebens Schwierigkeiten haben. Das wollte Peter Frischknecht nicht. 

Wie verläuft diese Operation?

Hierzu finden sich sehr viele Angaben und Videos im Netz: Klar ist, dass die Grösse der Kugel des künstlichen Hüftgelenks im Vorfeld der Operation ausgemessen und auf die individuelle Situation abgestimmt werden muss.

Beim eigentlichen Eingriff wird das Auslenken der Hüfte, der Einsatz des künstlichen Hüftgelenks und das Einlenken der Hüfte vorgenommen. Sehr wichtig ist dabei die Sterilität. Der Grund für mögliche Komplikationen liegt nicht selten bei Infektionen.

Wie wichtig ist der Arzt?

Wie immer bei Operationen ist der Arzt oder die Ärztin entscheidend. Er oder sie übernimmt die Verantwortung. Ein Vertrauensverhältnis war da für Peter Frischknecht sehr wichtig.

Aber der Arzt ist nur so gut, wie er vom Team unterstützt, respektiert und letztlich getragen wird. Die Einbettung des Arztes in die Spitalinfrastruktur und die Zusammenarbeit im Team sind Erfolgsfaktoren.

Dies spielt gerade bei den Hüftoperationen eine wichtige Rolle: Denn viele dieser Operationen erfolgen durch sogenannte Belegärzte. Ärzte, die in freier Praxis selbständig tätig sind und für Operationen und stationäre Aufenthalte der Patienten in ein Spital kommen.

Vielversprechendes Verfahren 

Während vor 20 Jahren ein solcher Eingriff einen Spitalaufenthalt von zehn Tagen und eine Rehabilitation von zwei bis vier Wochen nach sich zog, ist die Aufenthaltsdauer heute massiv zurückgegangen. Im Durchschnitt dürften vier bis fünf Tage im Akutspital angezeigt sein – eine stationäre Reha gibt es kaum mehr. 

Neuere Konzepte krempeln den Ablauf vollständig um: Aufbautraining vor der Operation unterstützt die Rehabilitation danach. Und: Zwei Tage nach der Operation wieder nach Hause ist möglich – mit gezielter, ambulanter Unterstützung. Erstaunt war für Peter Frischknecht auch, dass es so viele verschiedene Behandlungsverfahren für Hüftprothesen gibt – schon von daher, macht es einen grossen Unterschied, wo man sich operieren lässt.

Diese grosse Auswahl war für Frischknecht zunächst verwirrend. Doch dann stiess er auf spannende Konzepte, die weniger Schmerzen und eine schnellere Erholung versprechen. 

Wie seine Suche nach dem richtigen Spital und der geeigneten Operations-Methode weiterging, erfahren Sie im nächsten Artikel.