Viele öffentliche Personen sprechen davon, dass eine Spitalzusatzversicherung (Halbprivat, Privat) gar nicht mehr notwendig sei. Unser Gesundheitswesen biete sowieso für alle den gleichen Zugang. Das Wort Zweiklassenmedizin wird tunlichst vermieden. Gleichwohl haben in der Schweiz mehr als 20 Prozent der Menschen eine Halbprivat- und Privatversicherung. Lohnt sich das?
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Im System der obligatorischen Grundversicherung sind nun aber neben steigenden Kosten immer stärker auch Versorgungsengpässe erkennbar. Es fehlt an Hausärztinnen und Hausärzten. Schwierig ist es auch, einen Termin bei einem Spezialisten (z. B. bei Hautproblemen) zu erhalten. Die Krankenversicherer tun sich schwer, die zunehmend individualisierte und teure Medizin für alle finanzieren zu können (z. B. für Medikamente zur Behandlung des Krebses).
Unser System vermag die steigende Anzahl an psychisch erkrankten jungen Menschen aktuell offensichtlich nicht mehr zu versorgen, wie kürzlich die NZZ schrieb. Das sind Situationen, mit denen wir in der Schweiz noch keine Erfahrungen gesammelt haben. Entsprechend gross ist die Sorge, wo das hingeht, insbesondere bei älteren Menschen.
Die Prämien in der Grundversicherung werden weiter steigen - weshalb?
In einem System, das politisch gesteuert ist (Bund, Kantone), erfolgt die entsprechend rasche und notwendige strukturelle Anpassung nicht oder nur ungenügend.
Statt die Spitalinfrastruktur zu verkleinern und in den ambulanten Sektor zu verschieben, wird diese mit grossen Bauprojekten von Spitälern ausgebaut – aktuell werden schweizweit CHF 14 Mrd. investiert. Es entstehen und werden in Zukunft mehr Defizite bei den Spitälern entstehen (aktuell z. B. St. Gallen oder Aarau), welche vom Steuer- und vom Prämienzahler getragen werden müssen. Das wird zu weiteren Belastungen führen.
Die Finma macht Druck auf die Zusatzversicherungen: Die Versicherer würden den Spitälern, Ärztinnen und Ärzten zu viel bezahlen. Sollte da weniger Geld fliessen, verteuert das automatisch die Grundversicherung.
In einem solchen System, in dem Zugang und Finanzierung für alle zunehmend nicht mehr tragbar bzw. schwierig sind, werden sich einige individuell zu bewegen wissen. Dies kann im Ausland, z. B. in England schon lange beobachtet werden.
In der Schweiz wollen wir das nicht wahrhaben. Jene, die mehr zu bezahlen gewillt sind, werden sich einen einfacheren und direkteren Zugang zum System sichern. «Money makes the world go round» – auch im Gesundheitswesen! Und genau diese Gefahr tritt in der Schweiz zunehmend auf.
Sie können sich überlegen, ob Sie für sich selbst Geld auf die Seite legen wollen (z. B. mit einer Lebensversicherung), um sich in einer wie oben geschilderten Entwicklung, den Zugang direkt einkaufen zu können.
Oder: Sie können darauf vertrauen, dass der Versicherer für Sie entsprechend gute und private Lösungen mit den Leistungserbringer erarbeiten wird. Wenn Sie einem Versicherer vertrauen und über die entsprechenden Mittel verfügen, dann sollten Sie diese in eine halbprivate oder private Versicherung investieren.
Schweizerinnen und Schweizer wissen, dass man eine halbprivate oder private Krankenversicherung rechtzeitig abschliessen muss. Rechtzeitig bedeutet, wenn man rundum gesund ist. Die Krankenversicherer machen in Bezug auf bestehende Krankheiten Vorbehalte oder können den Abschluss der Versicherung gänzlich ablehnen.
Rechtzeitig bedeutet für viele Menschen, spätestens mit 40 Jahren. Danach treten leider in aller Regel die einen oder anderen gesundheitlichen Probleme auf.
Haben Sie eine Halbprivat- oder Privatversicherung abgeschlossen oder stehen Sie kurz davor, dann empfehlen wir Ihnen dringend, einen Prämienvergleich vorzunehmen. Dieser Vergleich muss sich auf Ihre total zu bezahlenden Prämien über das gesamte Leben betrachtet beziehen.
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Weshalb? Die Prämien für diese Versicherungen steigen im Alter teilweise massiv an. Dies ist Ausdruck davon, dass Sie diese Versicherungen vor allem im hohen Alter beanspruchen. Deshalb: Weshalb eine Versicherung abschliessen, Prämien zahlen – wenn man sie kaum braucht? Und dann wird sie im Alter nicht mehr tragbar…
Es ist wenig sinnvoll, wenn Sie eine Versicherung bis 60 bezahlen, kaum Leistungen beanspruchen und danach, wenn Sie diese statistisch gesehen am meisten brauchen, aus finanziellen Gründen auf diese verzichten müssen.
Denn bei einigen Versicherungen belaufen sich die monatlichen Prämien im Alter auf bis zu CHF 1000.- und mehr. Immer mehr Menschen werden sich das nicht mehr leisten können.
Kostenlose Beratung zum Thema Prämienentwicklung im Alter.
Die Finma ist schon seit Jahren daran, die Versicherer im Vertrieb stärker zu verpflichten. Sie verlangt, dass den Kundinnen und Kunden beim Neuabschluss genau diese Prämie über das gesamte Leben hinweg transparent gemacht wird.
Sie verlangt weiter, dass die Entwicklung der Prämien auf den Webseiten (Prämienrechner) entsprechend abgebildet wird.
Sie verlangt also genau das, was Helvetic Care Ihnen empfiehlt:
Möchten Sie wissen, wie sich die Prämie Ihrer halbprivaten und privaten Spitalzusatzversicherung entwickelt? Dann erkundigen Sie sich bei Ihrer Versicherung.
Eine Vorlage des Mails erhalten Sie, wenn Sie auf den jeweiligen Link Ihrer Krankenkasse klicken. Ein vorgeschriebenes Mail öffnet sich in Ihrer Mail-Applikation und Sie brauchen nur noch auf «Senden» zu klicken.
Helvetic Care hat im letzten Jahr aufgezeigt, wie gross die Differenzen zwischen den einzelnen Versicherern bezogen auf eine lebenslange Prämie ausfallen können. Die SonntagsZeitung hat dies ebenfalls dargelegt. Es kann gut CHF 100‘000.- für eine einzelne Person sein. Bezogen auf ein Paar oder eine Familie wird dies ein Mehrfaches ausmachen.
Einige
wenige Versicherer, wie namentlich die Concordia, die Innova oder die Groupe
Mutuel bieten Produkte an, die im Alter finanzierbar bleiben.
Da die Materie kompliziert ist und viele individuelle Faktoren eine Rolle spielen, empfehlen wir eine ausführliche Beratung durch die Expert:innen der Groupe Mutuel. Anmelden können Sie sich in diesem Formular.
Otto Bitterli hat sich ein Berufsleben lang an der Schnittstelle zwischen Privat- und Sozialversicherung bewegt. Er kommt ursprünglich von der Privatversicherungsseite (Winterthur) und hat dann bei der Sanitas als Geschäftsleitungsmitglied, als CEO und 1 Jahr als Verwaltungsratspräsident (VRP) gearbeitet. Aktuell ist er Berater und in mehreren VR und Boards tätig, unter anderem als VRP der Helvetic Care.
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Finanzen
Spitalzusatzversicherung