Kurz gesagt: Ein Gehstock ist dann sinnvoll, wenn Sie Probleme beim Gehen haben. Er entlastet Gelenke und Hüfte und reduziert das Risiko zu stürzen. Die Tritte sind mit der Mobilitätshilfe sicherer, das Laufen ist einfacher. Auch wenn keine gesundheitlichen Einschränkungen bestehen, ist die Entlastung beim Spazieren, Wandern und Bewerkstelligen des Alltags für viele Anwender angenehm.
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Besonders ratsam ist ein Gehstock dann, wenn Sie Probleme mit den Gelenken oder Knochen haben. Das kann zum Beispiel bei Arthrose oder nach einer Operation der Fall sein. In diesem Fall darf das betroffene Bein oder die Hüfte nicht voll belastet werden. Ein Gehstock löst dieses Problem und sorgt zugleich für einen festeren Gang und ein besseres Gleichgewicht.
Die Mobilität wird so nicht nur temporär erhalten, sondern auch langfristig. Durch den Gehstock kommt mehr Bewegung ins Leben, was den Körper fördert und fit hält. Das trägt dazu bei, lange selbstständig und beweglich zu bleiben. So geniessen Sie mehr Lebensfreude und Selbstbestimmtheit. Sie können mit der Gehhilfe besser am sozialen Leben teilnehmen.
Jetzt kostenlos anmeldenVor dem Kauf einer Gehhilfe ist einiges zu beachten. Diese fünf Tipps hat die Beratungsstelle für Unfallverhütung zusammengestellt.
Ob Sie nun aus orthopädischen oder modischen Gründen, einen Gehstock möchten. Für jeden Bedarf findet sich das passende Modell. Meist hat dieses einen Fuss. Es gibt jedoch auch Gehstöcke mit drei oder vier Füssen für Personen mit Gleichgewichts- oder erheblichen Gehproblemen. Wer regelmässige Pausen braucht, findet Varianten mit einer angebrachten und einklappbaren Sitzfläche. Diese nennt man Sitzstock.
Die Mobilitätshilfen unterscheiden sich grundsätzlich in den folgenden Punkten:
Um optimal zu entlasten, muss der Gehstock sorgfältig ausgewählt werden. Beim Kauf gibt es daher ein paar Punkte zu beachten. Die Farbe ist Geschmackssache, andere Aspekte sind medizinisch wichtig und müssen zum Anwender passen.
Je nach Nutzungshäufigkeit und Geschmack gibt es verschiedene Arten von Griffen bei einem Gehstock. Die häufigsten Griffe werden hier kurz aufgeführt.
Der Fritzgriff entlastet das Handgelenk.
Der Klassiker wurde nach dem «Alten Fritz» benannt, dem Preussenkönig Friedrich II. Mit seiner leicht geschwungenen T-Form bietet er viel Auflagefläche für die Hand. Auf diese Weise entlastet er beim Gehen und zugleich das Handgelenk.
Geeignet für: Patienten mit Gelenkproblemen und regelmässige Anwendungen.
Der Derbygriff oder Schwanenhalsgriff ist auffällig geschwungen.
Ähnlich wie beim Fritzgriff bietet auch der von Lord Derby erfundene Derbygriff viel Fläche zum Aufstützen. Diese Variante ist jedoch auffälliger geschwungen und eleganter als der Fritzgriff. Durch seine Form lässt er sich einfach an den Arm hängen.
Geeignet für: Menschen, die einen edlen Gehstock suchen und mehr Wert auf Stil als auf Funktionalität legen.
Der Name verrät es: Seine Form erinnert an einen Schwanenhals und ähnelt dem Derbygriff. Der Druck wird durch das ergonomische Design regelmässig verteilt und das Handgelenk entlastet.
Geeignet für: die regelmässige Benutzung.
Ein Gehstock mit Rundhakengriff lässt sich gut um den Arm hängen.
Gut an den Arm hängen können Sie auch einen Gehstock mit Rundhakengriff. Seine Form erinnert an den Griff eines klassischen Regenschirms. Er ist schlicht und praktisch zugleich.
Geeignet für: gelegentliche Nutzungen.
Der österreichische Arzt Dr. Fischer entwickelte diesen Griff und verlieh ihm seinen Namen. Er ist breit und anatomisch geformt, wodurch er sich optimal an die Hand anpasst. Die Entlastung und der Komfort sind hier dank der grossen Griffschalen besonders hoch. Hier stützten Sie sich mit der gesamten Handinnenfläche ab.
Geeignet für: Menschen mit Arthritis oder starken Geheinschränkungen, die den Stock täglich benutzen möchten.
Von der Form her erinnert der anatomische Griff an den Fritzgriff. Er ist jedoch ergonomischer geformt und entweder für die rechte oder die linke Hand angepasst, um das Gewicht besser zu verteilen. Er lässt sich bequem greifen.
Übrigens: Das Pendant dazu ist der ergonomische Griff. Er unterscheidet sich darin, dass er beidseitig verwendet werden kann.
Geeignet für: Patienten, die ihren Stock täglich verwenden und viel Unterstützung benötigen oder an Arthritis leiden.
Dieser Gehstock ist eher für stilbewusste Trägerinnen und Träger.
Der Knauf dient mehr der Optik als der Unterstützung. Hier hat die Hand kaum Auflagefläche. Ein Gehstock mit einem solchen Griff bietet daher nur wenig Stabilität.
Geeignet für: stilbewusste Träger mit leichtem Unterstützungsbedarf.
Jetzt kostenlos anmeldenWählen Sie einen Griff, der Sie ausreichend entlastet. Liegen Erkrankungen wie Arthritis vor, eignet sich ein breiter und ergonomischer Griff besser als ein Derbygriff. Soll der Gehstock nur der leichten Unterstützung dienen und zugleich modisch und edel aussehen, kommt jeder Griff infrage.
Gehstöcke gib es aus Holz, Aluminium und Carbon.
Leichte Modelle aus Aluminium und Carbon sind angenehmer. Das gilt besonders für längere und tägliche Anwendungen. Vor allem Menschen mit weniger Kraft profitieren von den leichten Varianten. Gehstöcke aus Holz sehen dafür besonders schick aus.
Carbon-Gehstöcke tragen mehr Gewicht. Grosse und schwere Menschen wählen daher im Idealfall ein solches Modell.
Gehstöcke unterscheiden sich auch in ihren Funktionen. Ein Gehstock kann
Faltbare Modelle sind praktisch für unterwegs und für Reisen, da sie sich platzsparend transportieren lassen. Höhenverstellbare Gehstöcke passen sich optimal der eignen Körpergrösse und den eignen Bedürfnissen an. Starre Varianten sind dafür meist günstiger.
Auch die Frage, wie viele Füsse die Gehhilfe haben sollte, spielt eine wichtige Rolle. Umso unsicherer der Gang, umso mehr Füsse sollte der Gehstock haben.
Wer zudem Kreislaufprobleme hat, kann ein Modell mit ausklappbarer Sitzfläche wählen. So sind Pausen jederzeit möglich.
Soll es sportlich zugehen, ist ein Gehstock zum Wandern und Spazieren die erste Wahl. Sie bestehen oftmals aus Carbon, um möglichst leicht und robust zu sein. Neben einem ergonomischen Griff aus Kork oder Schaumstoff besitzen sie ein Endstück, das das Wegrutschen verhindert. Die Rumpfstabilität wird verbessert, er bietet allerdings weniger Gewichtsentlastung. Er eignet sich für Wanderer mit geringem Unterstützungsbedarf.
Manche Modelle besitzen ein Gummistück am Ende. Zum Wandern eignet sich jedoch eine Metallspitze oder ein Aufsatz mit Spikes (Stacheln) am besten. Der Gehstock bohrt sich damit in den Boden oder das Eis und verleiht mehr Halt. Möchten Sie keinen extra Gehstock zum Wandern kaufen? Manche Anbieter haben Aufsätze mit Spikes im Angebot, die sich schnell und unkompliziert am vorhandenen Stock anbringen lassen.
Spike-Aufsätze sind auch im Alltag nützlich. Der Einkauf im Winter bei Schnee und Eis wird durch sie zum Beispiel sicherer. Man nennt diese Aufsätze auch Eiskralle.
Gehstöcke müssen nicht altbacken aussehen. Es gibt sehr elegante Modelle in den unterschiedlichsten Stilrichtungen und Varianten. Richtig ausgewählt, ist der Gehstock somit ein echtes modisches Accessoire, das den Stil aufwertet.
Wählen Sie ein Modell, das Ihnen gefällt und das Sie gerne verwenden. Immerhin begleitet der Gehstock Sie auf Schritt und Tritt und ist eventuell täglich an Ihrer Seite. Es tut gut, sich dabei wohlzufühlen – auch in optischem Sinne.
Kreativ begabte Besitzer schnitzen manchmal etwas in ihren Holzgehstock hinein. Das kann jedoch gefährlich werden, da es die Statik der Gehhilfe verändern kann. Das Gewicht verteilt sich unregelmässig und der Stock bricht im schlimmsten Fall.
Der Gehstock kommt auf der gesunden Seite zum Einsatz. Soll zum Beispiel das linke Bein entlastet werden, wird er rechts getragen. Der Ellbogen hat dabei idealerweise einen Winkel von etwa 20 Grad.
Der Gehstock bewegt sich gleichzeitig mit dem zu entlastenden Bein nach vorne. So können Sie das Gewicht auf den Stock verlagern. Achten Sie darauf, keine Fehlhaltung einzunehmen. Diese bringt sonst unter Umständen weitere Beschwerden wie Rückenschmerzen, Schulterschmerzen oder eine krumme Haltung. Der Blick ist nach vorne gerichtet.
Die Gummiaufsätze am unteren Ende müssen immer dann gewechselt werden, wenn diese Abnutzungen aufweisen. Andernfalls bieten sie keinen zuverlässigen Halt mehr und sind nicht mehr so sicher. Im Winter oder bei nassem Wetter sind Spikes ratsam, um die Sturzgefahr zu verringern. Der Gang ist stets vorsichtig und mit Bedacht – auch bei trockenem Wetter.
Beim Treppensteigen greifen Sie mit einer Hand das Geländer und mit der anderen Ihren Stock. Setzen Sie zuerst das gesunde Bein auf und ziehen sich an diesem hoch, bevor Sie das kranke Bein aufsetzen. Beim Absteigen der Treppen funktioniert das genau umgekehrt: Hier wird zuerst das kranke Bein aufgesetzt und das gesunde folgt.
Jetzt kostenlos anmeldenNeben den bereits erwähnten Spikes gibt es noch weiteres Zubehör für Gehstöcke:
Meist genügt es, den Gehstock mit einem feuchten, weichen Tuch abzuwischen. Fliessendes Wasser tut insbesondere Holzmodellen nicht gut, ebenso wie regelmässiger und starker Regen. Ist der Griff aus Silber und angelaufen, hilft ein Silbertuch.
Eine Zahnbürste und Zahnpasta helfen ebenfalls bei angelaufenem Silber. Gehen Sie dabei sanft vor.
Hitze kann dem Material schaden. Neben der Heizung oder dem Herd hat der Gehstock daher nichts verloren. Am besten eignet sich ein Raum mit konstanter Temperatur als Lagerplatz. Starke Sonneneinstrahlung verträgt das Material nicht gut. Lassen Sie Ihren Gehstock daher nicht im Freien stehen, wenn Sie ihn nicht verwenden.
Halteschlaufen schützen den Gehstock vor Stürzen und somit den Lack. Das wirkt sich positiv auf die Haltbarkeit aus.
Gehstöcke sind im Sanitätshaus und im Internet erhältlich. Ebenso bieten in der Schweiz Läden wie Aldi oder Landi teilweise Gehstöcke an. Der Pluspunkt beim Kauf im Sanitätshaus ist, dass Interessierte die Modelle ausprobieren und vergleichen sowie in der Regel von Beratung profitieren können. Schauen Sie einfach, wo es solche Geschäfte in Ihrer Nähe gibt.
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Sicher erleichtert ein Gehstock den Alltag. Doch es gibt auch einige Nachteile: So hat der Benutzende nur eine Hand frei. Wenn er also grössere Gegenstände oder Teller transportieren möchte, ist dies kaum möglich. Ebenfalls ist darauf zu achten, dass man nicht eine Körperhälfte falsch belastet.
Das kommt auf die Krankenkasse und die Einschätzung des Arztes an. Ist ein Gehstock sinnvoll, verschreibt er einen. Eventuell bezahlt die Krankenkasse diesen dann. Nachfragen zahlt sich aus!
Ein Gehstock eignet sich in der Regel bei leichten Einschränkungen des Gehens. Treten diese verstärkt auf oder gibt es Probleme mit dem Gleichgewicht, kann ein Rollator sinnvoll sein. Eine Fachperson kann am besten beurteilen, welches Hilfsmittel notwendig ist.
Ein Gehstock erleichtert das Leben. Er schenkt Entlastung beim Laufen und erhöht und erhält die Mobilität von Senioren. Ein Gehstock hilft dabei, trotz eingeschränkter Bewegungsmöglichkeit genügend Bewegung in den Alltag einzubauen. Das selbstbestimmte und soziale Leben wird so bis ins hohe Alter möglich.
Es gibt Gehstöcke mit einem, drei oder vier Füssen. Die Ausführungen, insbesondere die Griffe, variieren. So findet jeder das Modell, das optimal zu den eignen Bedürfnissen passt. Der Gehstock kann zudem ein schickes Accessoire oder ein sportlicher Begleiter für Spaziergänge oder Wanderungen sein. Für den Winter und schlechtes Wetter gibt es Spike-Aufsätze für noch besseren Halt und mehr Sicherheit.
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