«Man muss schon sehr lange leben, um jung zu werden», soll Picasso mal gesagt haben. Genau die richtige Einstellung, um ein Leben lang aktiv zu bleiben! Und eine Haltung wie sie zu vielen neuen Alten passt. So wollen diese Menschen heute bei der Wahl eines Sport- oder Bewegungsangebots nicht mehr mit Bezeichnungen wie Ü60 über das Alter angesprochen werden, sondern über das Fitnesslevel.
Und bezüglich Fitnessgrad muss zwischen Jung und Alt nicht zwingend ein grosser Graben herrschen! Den Trend zu junggebliebenen älteren Menschen hat man beim Bundesamt für Sport BASPO bereits vor über zehn Jahren aufgenommen, indem in der Sportförderung der Begriff Seniorensport gestrichen und durch das Programm Erwachsenensport Schweiz esa ersetzt wurde.
Jetzt kostenlos anmeldenPensionierte wollen nicht nur mit ihresgleichen Sport treiben
Bis die neue Ausrichtung in der breiten Gesellschaft ankommt und in entsprechenden Angeboten umgesetzt wird, dauert es wohl noch etwas länger. Bei Pro Senectute als grösste Partnerorganisation der nationalen Erwachsenensport-Initiative ist die Auffrischung indes schon zu spüren. So steht zwar «Fitness für Senioren» als Titel über dem Sport- und Bewegungsprogramm der populären Stiftung für das Alter. Doch bei den einzelnen Ausschreibungen werden vermehrt auch sportlich fordernde Levels angeboten.
Wer im reifen Alter nach Sportkursen sucht, findet aktuell viele sogenannte Ü60- oder Ü70- Angebote. Turnen und Wandern sind dabei die häufigsten Inhalte. Beides Sportarten, in denen Geselligkeit und soziale Kontakte unter Gleichgesinnten eine grosse Bedeutung haben. Gut, dass es solche Treffpunkte gibt! Doch es gibt auch immer mehr Pensionierte, die keine Lust darauf haben, ausschliesslich mit ihresgleichen Sport zu treiben.
Über den Autor
Robert Peterhans (63) ist aktiver Volksläufer und Initiant des Projekts Züri rännt. Er schreibt für diverse Medien übers Laufen, meist mit älteren Menschen im Fokus. Lesen Sie auch seine Lauft-los-Kolumnne: Warum es nie zu spät ist, mit dem Laufen anzufangen.
Warum nicht selbst eine Initiative lancieren?
Auch wollen sie sich nicht nur für die Gesundheit bewegen, sondern aus einem Leistungsgedanken heraus. Wer auf einer Velotour über zwei bis drei Pässe fährt, kann zu Recht stolz auf sich sein! Sportlich ambitionierte ältere Menschen haben aber zuweilen Mühe, eine passende Gruppe für ihre Passion zu finden. Doch jammern gilt nicht. So kann etwa mithilfe der heutigen Kommunikationsmittel mit wenig Aufwand selbst eine Initiative lanciert werden.
Zudem gibt es für Fitte die Alternative, in einem Sportclub mitzumachen, der sich an alle Alterklassen wendet. Der Austausch zwischen den Generationen tut gut und hält zusätzlich jung! Klar bleibt, dass Menschen im AHV-Alter keine homogene Ansprechgruppe bilden. Sportskanonen gehören ebenso dazu wie gebrechliche, hilfsbedürftige Personen. Für alle passende Sport- und Bewegungsangebote zu kreieren, ist eine Herausforderung, deren Bewältigung man nicht nur offiziellen Organisationen überlassen sollte. Schliesslich ist es nie zu spät, eine Idee umzusetzen! Hauptsache, Mann und Frau können in Bewegung bleiben!
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