Pepper, Robear, Paro oder Care-o-bot: Roboter mit diesen lustigen Namen sind keine Figuren aus einem futuristischen Zeichentrickfilm. Vielmehr handelt es sich um Hightech-Geräte, die bereits heute in einigen Alters- und Pflegeheimen zum Einsatz kommen. Bald wird es wohl normal sein, dass sie das Personal bei der täglichen Arbeit unterstützen.
Aufgrund der Alterung der Gesellschaft besteht bereits jetzt ein enormer Bedarf; nicht nur an Personal, sondern auch an neuen Ansätzen. Künftig wird die Nachfrage wachsen. Gemäss aktuellen Berichten fehlen bis 2030 in der Schweiz 20'000 Pflegekräfte. Bis 2040 wird der Bedarf an Pflegeheimen, Spitexdiensten und betreuten Wohnformen stark zunehmen.
Eine neue Studie des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) geht von mehr als 54'000 zusätzlichen Langzeitbetten in Pflegeheimen aus, was einem Anstieg von 69 Prozent entspricht. Die Altersklasse 80+ wird sich bis 2040 nahezu verdoppeln und die Altersklasse 65+ wächst in derselben Periode voraussichtlich um 52 Prozent.
Die Entwicklung von Robotern für die Kranken- und Alterspflege ist daher nur eine Frage der Zeit. Helferroboter sollen pflegebedürftige Menschen unterstützen und gleichzeitig das Pflegepersonal entlasten.
Dieser Artikel wurde von der Limmex-Mitarbeiterin Olena Gubar verfasst. Das 2011 gegründete Schweizer Unternehmen Limmex entwickelt und vertreibt Notrufuhren für Menschen mit einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis. Insbesondere für ältere Personen.
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Nun lassen sich Pflegeroboter in zwei Kategorien einteilen: Die erste ist die der humanoiden, also der menschlich oder tierisch anmutenden Roboter. Sie imitieren soziale Interaktionen und zwischenmenschliche Kontakte. Sie agieren auch als Mittler zwischen den Patienten und Pflegekräften und erleichtern damit den pflegerischen Workflow.
Die Roboter, die zumeist Hunden, Robbenbabys oder Katzen ähneln, reagieren mit Sensoren auf Berührungen und Geräusche. Damit sind sie darauf ausgelegt, kommunikativen und emotionalen Bedürfnissen gerecht zu werden. Das wirkt sich etwa positiv auf Menschen mit Demenz aus. Sie machen die Betroffenen munterer, helfen Stress abzubauen und Gefühle der Einsamkeit zu überwinden.
Zweitens gibt es die Service-Roboter, die je nach Typ leichte oder schwere pflegerische Aufgaben übernehmen. Sie helfen zum Beispiel bei der Verteilung von Mahlzeiten, der Körperpflege, der Medikamenteneinnahme, beim Putzen oder Tragen von Personen. Sogenannte Exoskelette unterstützen gebrechliche Menschen beim Gehen.
Wissenschaftler stellten fest, dass sich pflegebedürftige Menschen in den ersten zwei bis drei Tagen beim Kontakt mit Robotern etwas seltsam fühlten. Doch nach dieser kurzen Eingewöhnungsphase waren sie überraschend positiv gegenüber den technischen Helfern eingestellt.
Roboter mit neusten Technologien verstehen bereits, dass eine Person abgelenkt werden muss. Ein Ersatz für «echte» menschliche Kontakte sind sie jedoch nicht. Diese müssen weiterhin angeregt und gepflegt werden. Doch Roboter können dabei helfen. Wissenschaftler schlagen vor, dass sie in einem Pflegeheim durch die Räume fahren und ältere Menschen zu sozialen Aktivitäten und zum gemeinsamen Austausch motivieren.
Der Vorteil von Robotern in der Pflege ist, dass sie Routineaufgaben übernehmen können. Indem sie sich um die Reinigung und Hygiene kümmern, können sie dem medizinischen Personal mehr Zeit für die persönliche Betreuung der Patienten geben. Auch wenn sie den Menschen nicht vollständig ersetzen, erleichtern solche Roboter Pflegekräften das Leben.
Soziale Roboter können sogar die menschliche Interaktion erleichtern, was sich positiv auf die Patientinnen und Patienten auswirkt. Ein grosses Plus solcher Roboter ist auch, dass sie nie krank werden und sich nicht müde fühlen.
Ein Roboter wird jedoch niemals das Mass an Empathie entwickeln können, das ein Mensch hat. Denn auch Routineaufgaben wie die Körperpflege oder die Lagerung von Pflegeheimbewohnern sind nicht nur ein technischer Vorgang. Bei der Pflege darf es nicht nur darum gehen, ältere, gebrechliche oder kranke Menschen zu waschen und zu füttern.
Im Gegenteil – ganzheitliche Betreuung bedeutet auch, sich emotional dem Patienten zuzuwenden, sich Zeit zu nehmen, mit ihm zu sprechen und seine Bedürfnisse anzuerkennen. Bisher können Roboter nicht auf diese Weise interagieren.
Höchstwahrscheinlich wird der Mangel an medizinischem und pflegerischem Personal in naher Zukunft jedoch dazu führen, dass ein Teil der Aufgaben von Robotern übernommen wird. Allerdings wird die Technologie wohl kaum ein solches Niveau erreichen, dass Roboter Menschen in der Kranken- und Alterspflege vollständig ersetzen können.
Deshalb ist es jetzt wichtig, einen guten Mittelweg zu finden und die pflegerische Arbeit zwischen Menschen und Maschine aufzuteilen – um sowohl für das Personal als auch für die Patienten bessere Bedingungen zu schaffen.
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