Interessant, dass Misanto und Smarter Thurgau im sonst so beschaulichen Kanton mit einer spannenden Roadshow aufwarten. Diese soll die Thurgauerinnen und Thurgauer auf die digitalen Lösungen im Gesundheitswesen aufmerksam machen und dürfte damit in die gesamte Schweiz ausstrahlen. Helvetic Care wurde an den Pre-Event in Weinfelden eingeladen und hat sich umgesehen und umgehört.
Mehr InfosWeinfelden im Thurgau - kennen Sie das?
Da wohne ich nur gut 30 Minuten von Weinfelden entfernt und war noch nie dort. Weinfelden, eine charmante und prosperierende Stadt mit über 11‘000 Einwohnern. Diese zeigt auf dem Weg vom Hauptbahnhof zum Marktplatz ihr charmantes Gesicht mit zahlreichen historischen Riegelhäusern. Weinfelden ist ein Besuch wert!
Der Marktplatz ist schnell erreicht und der Misanto-Bus unübersehbar. Ich geselle mich zu den interessierten Personen und werde mit Kaffee, Gipfeli und Misanto-Jacke vor innerer und äusserer Kälte geschützt.
Stadtpräsident misst seine Vital-Daten
Der langjährige Stadtpräsident Max Vögeli lässt sich unterstützt von einer Pflegefachfrau gerade seine Vitaldaten - Herzfrequenz, Puls - messen und die Möglichkeiten der Schlafüberwachung erklären. Auch ist er interessiert am Übertragungsgerät, mit dem die Daten zum telemedizinischen Fachpersonal von Misanto übermittelt werden. Wie funktioniert das genau? Wie werden diese Daten überwacht und wie teuer ist dies?
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Auch will er wissen, wie im Notfall mit dem Patienten Kontakt aufgenommen wird und welches medizinisch geschulte Personal (insbesondere Ärztin oder Arzt) involviert ist.
Befreit vom Pulsmesser erklärt er mir in groben Zügen kurz die neuere Geschichte von Weinfelden. Wusste Sie, dass am Standort Weinfelden der Hauptsitz von Lidl Schweiz mit über 600 Arbeitsplätzen angesiedelt ist?
So sieht der Bus von Innen aus.
Persönliche Führung durch den Bus
Eine Thurgauerin ist auch Misanto. Der Mediziner, Prof. Dr. med. Thomas Krech, betreibt das telemedizinische Unternehmen zusammen mit seinen beiden Töchtern Carol und Katja sowie ca. 20 weiteren Mitarbeitenden in Frauenfeld.
Er führt mich durch den Bus und erklärt mir die verschiedenen Angebote von Misanto: von «selbst ist die Frau (HPV Home Testing)» bis hin zu spezifisch auf Seniorinnen und Senioren ausgerichtete Angebote. Dazu zählen die Initiativen «länger zuhause» oder «länger selbstständig leben». Die wachsende Gruppe der älteren Menschen ist bei Misanto ein wichtiger Fokus.
Daneben hat Misanto auch Angebote für Unternehmen – zum Beispiel im Bereich der Unterstützung von Pflegeinstitutionen oder im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Thomas erläutert mir die technologischen Hintergründe; dabei geht es um Themen wie Datenübermittlung, Datensicherheit und Datenschutz. Wichtig sei dabei, dass stets eine lückenlose Dokumentation vorhanden sei und der Patient die Hoheit über die Daten selbst habe.
Uhren übertragen die Vitaldaten
Der Bus bietet auch eine Art Ausstellung von Uhren und Übertragungsgeräten. Thomas führt aus, dass sie diese Geräte alle selbst getestet haben, um sicherzustellen, dass die Übertragung ins telemedizinische Zentrum jederzeit funktioniert und die Daten fehlerlos übermittelt werden. Dabei muss man halt auch mal einen Test im Wasser beim Schwimmen durchführen.
Konkret, nahbar und zupackend
Der Anlass und die anwesenden Personen von Misanto machen nicht den Eindruck, als seien sie in weiss gekleidetes und eher etwas distanziertes medizinisches Personal. Da wird angepackt, wo Hilfe notwendig ist. Da fährt Carol mit dem Monsterbus und die Logistik für die Roadshow muss aufgebaut werden. Auch die Gespräche auf dem Marktplatz zeigen, dass «hüben und drüben» keine Berührungsängste vorhanden sind.
Ärzte- und Fachkräftemangel
Schliesslich finde ich mich mit einem zweiten Kaffee in der Hand bei einer kleinen Stehrunde: Gesprächsthema ist die Gesundheitspolitik und da insbesondere der Fachkräftemangel. «Gerade die älteren Menschen befürchten, dass sie dereinst keine Pflege mehr erhalten, weil schlicht das Personal fehlt», meint eine Frau besorgt.
Ja, das sei echt ein Problem, antwortet Thomas: Für viele ambulante Praxen finde sich keine Nachfolgelösung mehr. Und: Falls es potentiell noch eine Nachfolge gäbe, dann sei es oft sehr schwierig mit der Zulassung im ambulanten Bereich. Aber der Fachkräftemangel betreffe nicht nur die Ärzte, sondern es mangle generell an Personal im Gesundheitswesen. Gerade bei knappen Ressourcen sei deshalb Telemedizin, gekoppelt mit physischer Unterstützung (z.B. Flying Nurses), eine sehr sinnvolle Lösung.
Was wollen «Smarter Thurgau» und «Misanto» mit der Roadshow?
Misanto und Smarter Thurgau wollen während einem halben Jahr die Menschen im Thurgau über das, was möglich ist, aufklären. Sie wollen die Funktionsweise von Technologie, medizinischer und physischer Unterstützung aufzeigen und den Menschen Vertrauen in diese sehr kundenorientierte, effiziente und zukunftsträchtige Möglichkeit der medizinischen Begleitung geben. Sie wollen die Medizin zum Menschen bringen und nicht umgekehrt.
Ausflug im Sommer in eine Thurgauer Gemeinde?
Klar, das Angebot der Roadshow richtet sich primär an die Menschen, die in den 77 Gemeinden leben. Sie werden vor Ort informiert und können sich den Bus und die Angebote von Nahem anschauen.
Aber, weshalb das Angebot nicht auch aus anderen Kantonen nutzen? Weshalb das Nützliche nicht mit dem Angenehmen verbinden? Planen Sie einen Besuch im Kanton Thurgau, lassen Sie sich vom Bus und von Misanto inspirieren, knüpfen Sie Kontakte und erleben Sie dabei diese schöne und spannende Region.
Wann der Bus in welcher Gemeinde anhält, erfahren Sie, wenn Sie auf den Button klicken.
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