Der Wochenmarkt auf dem Bürkliplatz neben der Zürcher Seepromenade passt als Treffpunkt bestens zu Gilbert Fisch. Wer hier einkauft, tut dies bewusst und mit einem gewissen Spass - und ist bereit, den höheren Preis zu bezahlen, den qualitativ erstklassige Lebensmittel haben. Gilbert Fisch ist Stammkunde hier. In einem nahegelegenen Café erzählt er von sich und seinen Projekten für eine gerechtere Welt. Dabei strahlt er einen unerschütterlichen Optimismus aus, der durchaus ansteckend wirkt.
Geldsorgen hat Gilbert Fisch (64) schon lange keine mehr. Doch auf der faulen Haut zu liegen, ist nicht das Ding des gelernten Tiefbauzeichners und Strassenbauers, der nach einer Umschulung die erfolgreichste Direkt-Marketing-Agentur der Schweiz aufbaute.
Er startete als Triathlet durch - bis zum Burnout
Als er sein Unternehmen verkaufte war er noch keine fünfzig Jahre alt und hatte für den Rest des Lebens finanziell ausgesorgt. Seine neue Freiheit als Privatier nutzte der passionierte Hobbysportler, um als Triathlet durchzustarten. Bis zum Burnout durch zu viel Sport. Daraus folgte eine neue Wahrnehmung der Welt. Der einstige Ich-Mensch, der immer allen beweisen wollte, wie gut er war, wurde zu einer mitfühlenden Person, die ihre neue Aufgabe darin sah mitzuhelfen, die Not auf dieser Welt zu lindern.
2016 gründete Gilbert Fisch die Stiftung Summits4Hope, die Kinder in Entwicklungsländern den Weg aus der Armut ebnen möchte. Dabei garantiert er, dass die gespendeten Gelder zu 100 Prozent in konkrete Hilfsprojekte fliessen. Lebensfreude und Spass gehören für ihn auch beim Engagement als Weltveränderer dazu.
Summits4HomeEine WC-Brille als Rucksack beim Marathon
So wurde seine Stiftung etwa für Charity-Aktionen beim Zürich Marathon bekannt, bei denen die engagierten Läuferinnen und Läufer eine WC-Brille als Rucksack mittrugen, um auf die Problematik der fehlenden Wasser-, Sanitär- und Hygieneinfrastruktur WASH für Schulkinder in Mosambik aufmerksam zu machen.
Fünf Jahre nach dem Start ist der Leistungsausweis von Summits4Hope eindrücklich. Mit dem Gesamtbetrag von rund 800‘000 Franken wurden nebst dem erwähnten WASH-Vorhaben, von dem jetzt 700 Schulkinder profitieren, je eine Schule für Knaben und Mädchen in Kenia sowie Zufluchts-Projekte für Waisen in Kenia und geflüchtete Frauen in Zürich realisiert.
Bei der Verwendung der Gelder arbeitet Fisch mit Hilfswerken aus der Schweiz zusammen, die seine Philosophie teilen und die Spendengelder ohne Abzüge und obendrauf effizient einsetzen.
Charity-Aktionen beim Marathon
Gilbert Fisch wirkt beim Kaffeetrinken mit sich und der Welt im Reinen. Dazu gehört, dass er für 2022 voller Pläne für seine Stiftung steckt. Bereits aufgegleist sind zum Beispiel Charity-Aktionen beim Winterthur- und Jungfrau Marathon. Wer es nicht so mit dem Laufen hat, wird vom umtriebigen, junggebliebenen Helfer ebenfalls umgarnt. So hat er etwa auch Spendenaktionen für Wanderinnen und Wanderer vorgesehen.