Ermüdet der Computer Ihre Augen? Sechs Tipps!

Müde Augen, Kopfschmerzen oder verschwommenes Sehen: Kommen Ihnen diese Symptome bekannt vor? Nicht verwunderlich, denn wir verbringen viel Zeit vor dem Bildschirm. Deshalb einige Tipps, wie Sie Ihre Augen entlasten und fit halten können.

Ein älterer Mann vor dem Computer
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Laut der Arcep-Studie verbringen wir durchschnittlich 32 Stunden pro Woche vor einem Bildschirm; Menschen, die an einem Computer arbeiten, sogar noch mehr. Bildschirme übertragen eine sehr viel grössere Menge an Informationen, Farben, Kontrasten etc. als das, was unsere Augen normalerweise sehen und gewohnt sind. In den folgenden Zeilen verrät Victoire Hurand, Fachärztin für Augenheilkunde beim Swiss Visio Network, Ihnen einige Tipps, wie Sie die Gesundheit Ihrer Augen in dieser hektischen Zeit schützen und entlasten können.

Das Computer Vision Syndrom

Das Computer Vision Syndrom ist eine Ermüdung der Augen, die bei längerer Nutzung von Bildschirmen (Computer, Tablet, Telefon ...) auftritt. Diese Symptome hängen zum Teil mit den ständigen akkommodativen Bemühungen unseres Auges zusammen. Um scharf sehen zu können, müssen die Augenmuskeln nämlich ständig «fokussieren», indem sie sich anpassen.

Diese Akkommodationsfähigkeit wird vor Bildschirmen noch stärker beansprucht. Zu den Symptomen, die man spürt, gehören ein Gefühl der Müdigkeit der Augen, Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen, ein Gefühl des trockenen Auges und Nackenschmerzen. Es handelt sich um eine vorübergehende Störung, die normalerweise spontan wieder verschwindet.

So schützt man seine Augen

Insbesondere nach längeren Ferien werden unsere Augen durch die nahezu allgegenwärtigen Bildschirme auf eine harte Probe gestellt, und zwar sowohl bei Schülerinen und Schülern als auch bei Berufstätigen. Die zunehmende Bildschirmzeit kann zu verschiedenen Augenproblemen führen, wenn nicht bestimmte Vorsichtsmassnahmen getroffen werden. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, der eigenen Augengesundheit besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Hier sind 6 hilfreiche Informationen und Ratschläge für alle, die täglich oft am Bildschirm arbeiten.

1. Passen Sie Ihre Arbeitshaltung an

Der ideale Abstand zwischen Ihren Augen und dem Bildschirm beträgt etwa 50–70 cm. Der Bildschirm sollte etwas unterhalb Ihrer Augenhöhe positioniert sein. Nehmen Sie eine korrekte Körperhaltung ein, indem Sie sich gerade hinsetzen, die Füsse flach auf den Boden stellen und die Ellbogen einen rechten Winkel bilden. Dies hilft, die Verspannungen in Ihrer Halswirbelsäule und Ihren Schultern zu reduzieren. Achten Sie darauf, dass die Raumbeleuchtung angenehm ist und keine Spiegelungen auf Ihrem Computerbildschirm erzeugt. Passen Sie gegebenenfalls die Einstellungen Ihres Computerbildschirms an.

2. Blaulichtfilterbrillen: kontroverse Ergebnisse

Blaulichtfilterbrillen versprechen eine Entlastung der Augen, indem sie das blaue Licht, das von Bildschirmen ausgeht, reduzieren. Die Cochrane-Studie, in der 17 Studien zusammengefasst wurden, hat allerdings ergeben, dass die Augenermüdung in einer kurzfristigen Nachbeobachtungsphase vermutlich nicht reduziert werden kann. Um die Wirkung von Blaulichtfilterbrillen abschliessend zu bewerten, sind deshalb weitere randomisierte Studien nötig.

3. Die «20-20-20»-Regel

Die «20-20-20»-Regel ist einfach anzuwenden zur Entlastung der Augen. Machen Sie alle 20 Minuten eine 20-sekündige Pause und schauen Sie sich etwas an, das 20 Fuss (ca. 6 Meter) entfernt ist. Dies entspannt die Augenmuskeln, die für die Akkommodation verantwortlich sind, und reduziert so die Muskelspannung.

Forscher der Aston University in Grossbritannien haben nachgewiesen, dass Symptome dank dieser Technik statistisch signifikant verringert werden können. Sie treten allerdings wieder auf, sobald die Praxis beendet ist. Halten Sie Ihre Augen also noch ein paar Minuten länger auf den Bildschirm gerichtet, um unsere wertvollen Tipps zu lesen, bevor Sie Ihre nächste «Bildschirmpause» einlegen!

4. Achtung vor trockenen Augen

Trockene Augen sind ein häufiges Problem bei längerer Bildschirmexposition und insbesondere bei Kontaktlinsenträgerinnen und -trägern. Wenn wir auf einen Bildschirm starren, blinzeln wir etwa fünfmal weniger als üblich. Dies führt zu einer schlechteren Verteilung des Tränenfilms, was zu trockenen Augen führt.

Denn: ohne Tränen, keine gute Befeuchtung der Augen. Die Folgen können ein Kribbeln in den Augen, ein Sandgefühl und rote, leicht gereizte Augen sein. Trockene Augen beeinträchtigen die Sehqualität und können das Tragen von Kontaktlinsen weniger angenehm machen. Wir empfehlen Ihnen daher, den ganzen Tag über künstliche Tränen zu verwenden und in Bildschirmpausen das Blinzeln zu übertreiben. So können Sie beispielsweise der «20-20-20»-Regel noch 20 zusätzliche Blinzler hinzufügen.

5. Begrenzen Sie die Bildschirmzeit Ihrer Kinder und Enkelkinder

Es ist erwiesen, dass im Jahr 2050 die Hälfte der Weltbevölkerung kurzsichtig sein wird. Die langfristige Nutzung digitaler Hilfsmittel erhöht das Risiko, eine Kurzsichtigkeit zu entwickeln. Besonders betroffen ist die junge Bevölkerung. Diese refraktive Störung des zu langen oder zu starken Auges, wird durch das Wachstum, aber auch durch unsere Lebensweise, welche die Nahsicht stark beansprucht, verschlimmert.

Um das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit zu begrenzen, ist es unerlässlich, viel Zeit im Freien bei Tageslicht zu verbringen und einen Abstand von 50 bis 70cm zwischen Auge und Bildschirm einzuhalten. Es gibt auch Mittel, um die Kurzsichtigkeit zu bremsen: Brillen mit speziellen Gläsern oder spezielle Linsen.

6. Regelmässige Augenkontrollen

Bei anhaltender Augenmüdigkeit, Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Augenschmerzen sollten Sie einen Augenarzt aufsuchen. Regelmässige Untersuchungen können helfen, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen.

Dieser Artikel wurde von Victoire Hurand, Fachärztin für Augenheilkunde beim Swiss Visio Network, verfasst. Swiss Visio hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine hohe Qualität bei der Diagnose, Behandlung und Betreuung von Patienten mit Augenerkrankungen jeglicher Art, mit Ausnahme der Onkologie, zu gewährleisten.

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