Schuld ist mein Sohn. Er wollte vor einigen Tagen unbedingt in den Stoffladen in unserem Quartier. «Ich wünsche mir ein paar Hosen aus kuschligem Stoff», sagte er zu mir. Ich konnte nicht widerstehen. Denn eigentlich nähe ich sehr gerne.
Nur schon das Einkaufen dafür macht Spass: diese vielen Farben und Materialien im Stoffladen. Und die Vorfreude auf das Nähen, wenn die Verkäuferin den Stoffballen ausrollt und ein Stück davon abschneidet. Nähen ist was Sinnliches, man macht etwas mit den Händen und dieses Rattern der Maschine…
Meine Nähte sind oft etwas schief
Ich bin zwar keine begnadete Näherin. Meine Nähte sind oft ein bisschen schief, nicht selten schneide am falschen Ort durch. Aber trotzdem bin ich am Ende glücklich, wenn ich ein fertiges Produkt in den Händen halte.
Meistens nähe ich für meine Kinder. Sie sind noch klein und nehmen mir meine Fehler nicht so krumm. Auch tragen sie die bequemen Pumphosen gerne und es macht auch mich glücklich, sie in selbstgenähten Kleidern zu sehen.
Manchmal braucht es zum Glück einen kleinen Tritt
Das Problem: Neben Job und Haushalt fehlt mir momentan einfach die Zeit zum Nähen. Wenn die Kinder im Bett sind, bin ich meistens zu müde dafür oder es fallen andere Aufgaben an. So rattert meine Nähmaschine seit Monaten nicht.
Über die Autorin
Maja Sommerhalder ist Journalistin und bei Helvetic Care für den Inhalt verantwortlich. Sie freut sich über Anregungen, Themenvorschläge und Kritik. Auch interessiert sie brennend, was denn Sie glücklich macht. Schreiben Sie ihr auf [email protected].
Aber nun haben wir ja diesen schönen Dino-Kuschelstoff gekauft, und mein Sohn freut sich so auf neue warme Hosen. Ich nehme mir fest vor, mich noch vor Weihnachten an die Nähmaschine zu setzen.
Jetzt muss ich mich nur noch motivieren. Aber manchmal braucht es eben zum Glück einen kleinen Tritt. Und ich weiss schon jetzt: Wenn die Hosen fertig sind, bin nicht nur ich glücklich, sondern auch mein Sohn.