Telefonbetrug nimmt zu – so schützen Sie sich

Telefonbetrug – darauf falle ich doch nicht herein! Die Kriminalstatistik zeigt ein anderes Bild. Nicht verwunderlich, denn die Betrüger gehen äusserst perfide vor und ihre Maschen werden immer dreister. Deshalb unsere Tipps, wie Sie sich schützen können.

Telefonbetrug nimmt zu – so schützen Sie sich
Kantonspolizei Zürich

Die im Volksmund unter dem Begriff «Enkeltrick» bekannte Betrugsmasche wird von der Polizei und den Untersuchungsbehörden unter dem Fachbegriff «Telefonbetrug» erfasst. Die anrufenden Personen geben sich nicht nur als nahe Verwandte aus, sondern schlüpfen auch in die Rolle der Polizei, eines Banksicherheitsdienstes oder einer Computersupportfirma.

«Mir passiert so etwas sicher nicht»

Die Mehrheit der Bevölkerung glaubt, dass sie nicht auf die perfiden Tricks von Telefonbetrügern hereinfallen würde. Die polizeiliche Kriminalstatistik widerspricht dieser Ansicht. Im Jahr 2021 wurden allein im Kanton Zürich mit betrügerischen Telefonanrufen 2,4 Millionen Franken erbeutet.

Im laufenden Jahr weist diese Statistik bereits mehr als 6 Millionen Franken aus. Was die polizeiliche Kriminalstatistik aber nicht wiedergeben kann, ist der gefühlsmässige Schaden, den die Opfer davontragen. Scham, die Furcht vor kritischen Reaktionen aus dem persönlichen Umfeld und Existenzängste führen zu psychischen Problemen, welche auch das persönliche Umfeld stark fordern.

Die Maschen der Betrüger werden immer dreister und kennen keine Grenzen

Mit frei erfundenen, aber durchaus glaubhaften Geschichten wird das Vertrauen der Opfer gewonnen. Eine dreiste Methode ist der sogenannte «Schockanruf». In diesem wird von der angeblichen Polizei mitgeteilt, dass ein naher Verwandter einen schweren Unfall erlitten oder verursacht habe. Die angerufene Person soll nun Geld bereitstellen, damit Behandlungskosten, Versicherungsleistungen oder Kautionen bezahlt werden können.

Bei sämtlichen Geschichten eilt es immer und es wird enorm Druck aufgebaut. Alle Geschichten enden damit, dass die Opfer Vermögenswerte wie Bargeld, Schmuck oder Edelmetalle direkt einem Kurier aushändigen oder an einem bezeichneten Ort deponieren sollen. Eine neue Entwicklung stellt die Aufforderung dar, dass an einem Automaten ein Kryptowährungskonto eingerichtet werden soll. Anschliessend soll eine Überweisung in einer Kryptowährung erfolgen, was die Nachverfolgbarkeit des Geldflusses verschleiert.

Helfen Sie mit und schützen Sie sich und Ihr Umfeld vor Telefonbetrug!

Seien Sie misstrauisch gegenüber Personen, die Sie nicht kennen: Es ist nicht unhöflich, wenn Sie solche Anrufe abbrechen. Vielmehr schützen Sie sich so!

Holen Sie eine Drittmeinung ein: Treffen Sie unter Zeitdruck niemals allein finanzielle Entscheidungen. Besprechen Sie sich mit Ihrem persönlichen Umfeld oder holen Sie Rat bei der richtigen Polizei, wenn Sie von fremden Personen mit einer solchen oder ähnlichen Geschichte konfrontiert werden.

Wenn Sie Opfer eines Betruges oder eines Betrugsversuches geworden sind, kontaktieren Sie die Polizei: Haben Sie Vermögenswerte ausgehändigt, deponiert oder überwiesen? Stehen Sie noch in Kontakt mit Telefonbetrügern? Melden Sie sich unverzüglich bei der Notrufnummer der Polizei, Telefon 117. Auch wenn Sie den Betrügern rechtzeitig auf die Schliche gekommen sind, ist es wichtig, dass die Polizei von diesem Vorfall erfährt.

Hier erfahren Sie mehr


Auf der Website telefonbetrug.ch finden Sie alle Informationen zu den aktuellen Vorgehensweisen und Tipps, wie Sie sich vor Telefonbetrug schützen können. Geben Sie diese Informationen bitte auch in Ihrem persönlichen Umfeld weiter. Sie leisten damit einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung!

Der Artikel wurde von der Präventionsabteilung der Kantonspolizei Zürich verfasst.