Die Bezeichnung lässt es bereits erahnen: Eine Senioren-WG ist eine Wohngemeinschaft, bei der ältere Menschen gemeinsam unter einem Dach leben. Wer eine solche Alterswohngemeinschaft gründen möchte, sollte im ersten Schritt darauf achten, dass alle Beteiligten sicher leben können. Das bedeutet unter anderem, dass:
Viele Menschen haben ganz genaue Vorstellungen davon, wie sie im Alter wohnen möchten, wie ihre Zimmer aussehen sollen und was sie von den Personen, mit denen sie sich den Wohnraum teilen, erwarten. Daher ist es schlicht nicht möglich, die Frage «wie sehen Alters-WGs aus?» zu beantworten.
Den meisten Senioren dürfte es jedoch wichtig sein, dass sie das Leben in ihrer Senioren-Wohngemeinschaft nicht an den Alltag in Pflegeheimen oder in Spitälern erinnert. Solange genau das gewährleistet ist und auch die oben bereits erwähnte Sicherheit nicht leidet, sind der gestalterischen Fantasie so gut wie keine Grenzen gesetzt.
Daher verwundert es nicht, dass Zimmer in einer Wohngemeinschaft, die von Senioren und Seniorinnen betrieben wird, in vielen Fällen nicht wie klassische Räume aussehen. Warum auch nicht? Warum sollten ältere Menschen ihre Wohnträume, die sie vielleicht schon lange mit sich herumtragen, nicht erfüllen?
Besonders praktisch: Barrierefreie Elemente und modernes Wohnen schliessen einander nicht aus. Mittlerweile gibt es zahlreiche Lösungen, die den Ansprüchen älterer Bewohner gerecht werden und gleichzeitig stilsicher in Erscheinung treten.
Auch, wenn es natürlich möglich ist, die Vorteile einer altersgerechten Wohngemeinschaft beziehungsweise einer Alterswohnung in jedem Raum zu geniessen: Vor allem das Bad und die Küche sind Räume, bei denen besondere Aspekte berücksichtigt werden sollten. Die folgenden Tipps helfen weiter:
Umfassende Informationen liefert auch unser Ratgeber zum Thema barrierefreies Bad.
Vorweg: Hier gibt es kein standardisiertes Vorgehen. Die folgenden Optionen sind besonders beliebt, wenn es darum geht, die Gründung einer Senioren-Wohngemeinschaft voranzutreiben:
Wer bereits Menschen kennt, die keine Lust auf Einsamkeit im Alter haben und aktiv werden möchten, kann sich mit ihnen gemeinsam auf Wohnungssuche begeben. Im Idealfall unterschreiben dann alle Mitbewohner den Mietvertrag – und haben somit die gleichen Rechte und Pflichten. Alternativ ist es natürlich auch möglich, dass eine Person zum Hauptmieter wird und die anderen zur Untermiete wohnen.
Viele Senior:innen verfügen bereits über Wohneigentum und damit über die ideale Grundlage, um eine Senioren-WG zu gründen. Wichtig ist es jedoch, genau hinzuschauen, um herauszufinden, ob und welche Umbaumassnahmen in Angriff genommen werden müssen, um ein hohes Mass an Sicherheit zu gewährleisten.
Und wie so oft im Leben ist es hin und wieder der berühmte Zufall, der Menschen mit gleichen Interessen und Bedürfnissen zusammenführt. Fest steht, dass es sich bei einer gut funktionierenden Senioren-WG nicht um eine Zweckgemeinschaft, sondern um einen Zusammenschluss von Personen handelt, die es mögen, sich auszutauschen und gegenseitig zu inspirieren.
Senioren-WG ist nicht gleich Senioren-WG! Die folgenden Abschnitte zeigen, wie sich die Wohnformen voneinander unterscheiden können.
Hier teilen sich die Senioren eine Wohnung oder ein Haus miteinander. Parallel zu den verschiedenen einzelnen Zimmern, die für die nötige Privatsphäre sorgen, gibt es oft noch einen Gemeinschaftsraum. Die Küche und das Bad werden oft zusammen genutzt. Natürlich gibt es aber auch Ausnahmen. Im Idealfall sprechen sich alle Mitbewohner ab, wer welche Aufgaben übernimmt.
Die Grundlage für eine Senioren-Hausgemeinschaft legt ein Mehrfamilienhaus, in dem alle eine eigene Wohnung beziehen. Klassische WG-Zimmer gibt es hier nicht. Einige Anlagen sind jedoch mit den bereits erwähnten Gemeinschaftsräumen ausgestattet.
Wie die Bezeichnung sagt, schaut hier regelmässig die Spitex oder ein anderer Pflegedienst vorbei. Im Wesentlichen ähnelt das Konzept der Senioren-Hausgemeinschaft. Die Menschen vor Ort nehmen jedoch deutlich mehr Unterstützung in Anspruch.
Schon gewusst? Parallel zu den genannten Senioren-WGs gibt es mittlerweile auch Demenz-WGs. Menschen, die Demenz haben, werden hier von Pflegekräften betreut. Vor allem Personen, bei denen eine beginnende Demenz noch nicht allzu weit fortgeschritten ist, können sich so einen grossen Teil ihrer Selbstständigkeit bewahren.
Sicherlich wäre es ein wenig naiv, anzunehmen, dass wirklich jeder in einer Alters-WG glücklich werden würde. Immerhin gibt es durchaus auch Menschen, die ein gewisses Mass an Einsamkeit zu schätzen wissen. Wer allerdings den Umzug in ein Pflegeheim so lange es geht vermeiden möchte und keine Lust hat, komplett für sich allein zu leben, hat in einer Wohngemeinschaft im Alter vielleicht eine gute Alternative gefunden.
Gleichzeitig wäre es falsch, zu versuchen, sich die Begeisterung für eine Senioren-WG aufzuzwingen. Wer absolut keine Lust hat, seinen Alltag mit anderen Senioren oder Seniorinnen zu teilen, ist in der Wohngemeinschaft nicht gut aufgehoben.
Immer im Hinterkopf behalten: Mit anderen Menschen zusammenzuleben, bedeutet auch, sich an Regeln zu halten. Nur so kann eine Gemeinschaft funktionieren. Gerade Personen, die vielleicht ihr Leben lang allein gelebt haben, könnten Probleme damit haben, sich auf ihre «alten Tage» noch einmal neu anzupassen.
Hierbei handelt es sich um eine Situation, mit der in der Vergangenheit sicherlich bereits viele ältere Menschen konfrontiert waren. Während sie bei ihrer Senioren-WG zu Beginn noch nicht auf Unterstützung angewiesen waren, zeigte sich im Laufe der Zeit, dass zum Beispiel die Suche nach einem Pflegedienst aktuell wird.
In solchen Fällen kann eine klassische Senioren-WG zu einer betreuten Wohngruppe werden. Wichtig ist es natürlich, den Zeitpunkt, an dem es ratsam wird, zu wechseln, zu erkennen, um die entsprechenden Vorkehrungen zu treffen.
Auf unserer Themenseite erfahren Sie alles über das Betreute Wohnen im Alter.
Wer mit anderen Senioren oder Seniorinnen in einem Haus oder in einer Wohnung in einer WG leben möchte, sollte berücksichtigen, dass diese Wohnformen begehrt, aber (zumindest noch) vergleichsweise selten sind. Daher gilt es einzukalkulieren, dass Suchen im Zusammenhang mit einer Alters-WG gegebenenfalls etwas länger dauern können.
Oder anders: Wenn sich zeigt, dass irgendwann in der nahen Zukunft ein entsprechender Bedarf bestehen könnte, kann gut beraten sein, früh zu planen und sich umzuschauen. Gleichzeitig wäre es definitiv falsch, «einfach irgendwohin» zu anderen Senioren zu ziehen. Wie so oft ist es wichtig, dass die Chemie stimmt. Immerhin handelt es sich bei der Entscheidung, in einer Immobilie mit anderen zusammenzuleben, um einen weitreichenden Schritt, der gut überlegt sein sollte.
Typische Anlaufstellen, die viele Senioren, die sich auf der Suche nach einer passenden Wohngemeinschaft befinden, nutzen, sind unter anderem Senioren-Treffs und die Recherche über das Internet. Auch in der Schweiz gibt es einschlägige Immobilien-Plattformen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Menschen mit gleichen Interessen zusammenzubringen.
Diejenigen, die sich auf der Suche nach einer WG befinden, die von der Spitex betreut wird, sollten sich direkt an diese wenden. Die Ansprechpartner wissen oft am besten, wo gegebenenfalls gerade entsprechender Wohnraum zur Verfügung steht.
Diese Frage stellt sich nicht nur dann, wenn es darum geht, sich - vielleicht in jungen Jahren - zu überlegen, welches Wohnumfeld das passende sein könnte. Natürlich ist es auch als Senior oder Seniorin möglich, zwischen der Kauf- und der Mietoption zu wählen. Zumindest dann, wenn die finanziellen Möglichkeiten gegeben sind.
Die folgende Tabelle kann dabei helfen, die Antwort auf die Frage «Kaufen oder mieten?» noch fundierter zu beantworten.
Mieten | Kaufen |
Niedrigere Kosten | Wer kauft, ist (im wahrsten Sinne des Wortes) sein eigener Herr im Haus. |
Miete für Gemeinschaftsräume muss nur anteilig gezahlt werden | Eine eigene Immobilie kann man in der Regel nach seinen Vorstellungen gestalten. |
Es ist von vornherein möglich, sich eine Wohnung zu mieten, die optimal zu den eigenen Bedürfnissen passt. Oft sind keine Umbaumassnahmen erforderlich. | Es ist nicht möglich, vom Vermieter gekündigt zu werden. |
Achtung! Vor allem dann, wenn die Wohnung modern und barrierefrei ist, spiegelt sich dies oft in einer etwas höheren Miete wieder. Daher ist es wichtig, Preise zu vergleichen. | Gleichzeitig geht mit dem Kauf einer Immobilie auch im Alter ein hohes Mass an Verantwortung einher. |
Wer sich in einer Senioren-Wohngemeinschaft einmietet, sollte immer bedenken, dass er in einer Art Abhängigkeitsverhältnis zum Vermieter steht. | (Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle erwähnt, dass es natürlich auch möglich ist, sich für die Gründung einer Senioren-WG ein Grundstück zu kaufen und komplett neu zu bauen.) |
Auch, wenn jede Senioren-WG anders ist: Die Abläufe, die im Zuge der Gründung relevant werden, sind eigentlich immer gleich.
Wer diese Details im Hinterkopf behält, findet in der Senioren-WG oft eine Möglichkeit, seine Lebensqualität auch (und gerade) im Alter noch weiter zu erhöhen.