Pergamenthaut – Diagnose, Ursache, Pflege

Viele Menschen leiden im Alter unter Pergamenthaut. Dies kann zu einer besonderen Herausforderung werden. Wichtig ist es daher – auch mit Hinblick auf eine optimale Pflege – bereits bei den ersten Anzeichen zu reagieren. In diesem Artikel werden wichtige Faktoren zum Thema beleuchtet.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Was ist Pergamenthaut?
  3. Zur Entstehung von Pergamenthaut: Was sind die Ursachen?
  4. Woran erkennt man Hautablederungen?
  5. Pergamenthaut statt normaler Altershaut: Wie wird sie behandelt?
  6. Welche Ernährung empfiehlt sich für Menschen mit Pergamenthaut?
  7. Tipps zur Pflege von Pergamenthaut
  8. Der Sonderfall: Wenn Menschen mit Pergamenthaut bettlägerig sind
  9. Häufig gestellte Fragen

Das Wichtigste in Kürze

  • Pergamenthaut ist eine dünne, trockene Haut, die häufig bei älteren Menschen auftritt, aber auch durch bestimmte Medikamente, Krankheiten oder Mangelernährung ausgelöst werden kann. Sie entsteht, wenn die Haut im Alter Feuchtigkeit verliert und an Elastizität verliert, was das Risiko von Rissen und Verletzungen erhöht.
  • Die Hautpflege bei Pergamenthaut sollte besonders schonend erfolgen, um weitere Verletzungen zu vermeiden. Wichtige Massnahmen umfassen die Verwendung von feuchtigkeitsspendenden, pH-neutralen Cremes und das Vermeiden von zu heissen Duschen oder Massagen, die die Haut zusätzlich reizen könnten.
  • Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme spielen eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung der Hautgesundheit. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Flüssigkeit und Vitaminen kann das Fortschreiten der Pergamenthaut verlangsamen und ihre Symptome lindern.

Was ist Pergamenthaut?

Pergamenthaut wird oft auch als atrophische Haut bezeichnet. Wie die Bezeichnung vermuten lässt, ist die Haut der betroffenen Personen sehr dünn und trocken. Häufig bilden sich infolgedessen auch an einigen Stellen Schuppen. In der Regel leiden vor allem ältere Menschen unter dieser Hautveränderung. Bei der Pergamenthaut handelt es sich jedoch nicht nur um einen optischen Makel. Aufgrund der Tatsache, dass die Haut im Alterungsprozess ohnehin viel Feuchtigkeit verliert, tendiert sie eher dazu, zu reissen.

Es wäre jedoch falsch, per se davon auszugehen, dass ausschliesslich Menschen in der zweiten Lebenshälfte betroffen wären. Immerhin kann auch die Einnahme verschiedener Medikamente dazu führen, dass atrophische Haut entsteht.

Schon gewusst?

Der Name Pergamenthaut ist kein Zufall. Bei Pergament handelte es sich um eine Art Papier, das im Altertum zum Beispiel zum Schreiben von Briefen genutzt wurde. Das Material war leicht transparent und leicht zerknittert.

Zur Entstehung von Pergamenthaut: Was sind die Ursachen?

Wer sich mit dem natürlichen Alterungsprozess der Haut auseinandersetzt, weiss, dass diese im Laufe der Zeit nicht mehr wie in jungen Jahren dazu in der Lage ist, Zellen neu zu bilden. Und genau das sorgt dafür, dass sie weniger Feuchtigkeit bindet und weniger Elastizität aufweist. Das Ergebnis: Sie wird faltig und trocken. Hierbei handelt es sich um einen idealen Nährboden für die Entstehung von Pergamenthaut. Vor allem dann, wenn noch weitere Faktoren relevant werden. Hierzu gehören unter anderem:

Anhand der obigen Auflistung zeigt sich, dass Pergamenthaut nicht zwangsläufig im Seniorenalter entstehen muss. Auch junge Menschen können plötzlich faltige Unterarme bekommen, wenn sie – zum Beispiel aufgrund einer Bulimie-Erkrankung – zu wenige Nährstoffe zu sich nehmen oder sich einer Kortisontherapie unterziehen müssen. Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle jedoch erwähnt, dass junge Menschen deutlich seltener betroffen sind.


Woran erkennt man Hautablederungen?

Es gibt mehrere Anzeichen, die auf die Entstehung von Pergamenthaut beziehungsweise auf das Vorhandensein derselben sprechen können. Vor allem die folgenden Veränderungen sollten aufhorchen lassen und mit einem Arzt abgeklärt werden:

In den meisten Fällen ist die Pergamenthaut dementsprechend von aussen, aber auch von der betreffenden Person selbst diagnostizierbar. Viele Betroffene bemerken im Laufe der Zeit, dass sich ihr Hautbild im Alter verändert hat. Dass irgendetwas nicht stimmt vermuten sie meist dann, wenn Wunden nur noch schwer heilen und Narben über Wochen bestehen.

Leiden Sie unter Pergamenthaut? Ein Test verrät es!

Vorweg: Der folgende Test ersetzt natürlich keinen Besuch beim Arzt. Dennoch ist es möglich, bei sich selbst festzustellen, ob erste Anzeichen für Pergamenthaut sprechen. Hierzu klemmen Sie ein wenig Haut, zum Beispiel am Unterarm, zwischen zwei Fingern ein und ziehen sie etwas nach oben.

Wenn Sie loslassen, sollte die Haut am besten direkt wieder in die Ausgangsposition schnellen. Ist dies nicht der Fall, kann es sein, dass das betreffende Areal nicht mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt ist. Achtung! Dieser Test sollte nicht am Handrücken durchgeführt werden. Hier dauert es auch bei normal gealterter Haut oft etwas länger, bis sich die Hautfalte zurückzieht.

In diesen Körperregionen kann atrophische Haut auftreten

Grundsätzlich kann Pergamenthaut quasi am gesamten Körper auftreten. Besonders häufig entsteht sie jedoch dort, wo die Haut in der Nähe des Knochens liegt und dementsprechend oft:

  • im Gesicht
  • im Bereich der Unterarme
  • am Ellenbogen
  • an den Unterschenkeln beziehungsweise an den Schienbeinen.

Pergamenthaut statt normaler Altershaut: Wie wird sie behandelt?

Bereits weiter oben wurde ersichtlich, dass es unterschiedliche Faktoren gibt, die zur Entstehung von Pergamenthaut beitragen können. Mit Hinblick auf die Behandlung ist es zunächst wichtig, sich auf Ursachensuche zu begeben. Je nachdem, ob zum Beispiel Erkrankungen oder andere Ursachen zugrunde liegen, gilt es, sich für eine andere Form der Therapie zu entscheiden.

So macht es zum Beispiel einen Unterschied, ob Diabetes mellitus oder eine (vielleicht sogar nur kurzzeitige) Medikamenteneinnahme das Problem hervorgerufen haben. Der behandelnde Arzt ist dazu in der Lage, die Situation korrekt einzuschätzen und Gegenmassnahmen zu ergreifen.

Die gute Nachricht ist, dass es in vielen Fällen möglich ist, Pergamenthaut so zu behandeln, dass sie sich nach einiger Zeit wieder regeneriert. Manche Menschen sind jedoch ihr Leben lang von dem Problem betroffen, sodass sie sich zwangsläufig mit der Frage: Wie pflege ich Pergamenthaut am besten? auseinandersetzen müssen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sich die Altershaut mehr oder weniger schleichend in Pergamenthaut verwandelt hat.

Mit Hinblick auf das Ziel, eine möglichst hohe Lebensqualität zu erhalten, sollten Betroffene jedoch nicht nur darauf achten, ihre Haut zu pflegen (und ihr ausreichend Feuchtigkeit zukommen zu lassen), sondern auch versuchen, Verletzungen und Hautschäden bestmöglich zu vermeiden. Auch, wenn dies nicht immer zu 100 Prozent möglich ist und im Alltag immer wieder kleinere Unfälle passieren können, ist es von Vorteil, wenn Personen mit dünner Haut versuchen, sich optimal zu schützen. Oft sind es Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. Unter anderem können gepolsterte Ablagen, zum Beispiel am Schreibtisch, dabei helfen, die entsprechenden Hautareale nicht mehr als nötig zu belasten.


Welche Ernährung empfiehlt sich für Menschen mit Pergamenthaut?

Hierbei handelt es sich um ein Detail, das immer wieder vergessen wird, das jedoch in vielen Fällen dazu beitragen kann, das Fortschreiten von Pergamenthaut zu verlangsamen. Bei der Tatsache, dass sich die Ernährung, aber auch der Flüssigkeitshaushalt auf das Hautbild eines Menschen auswirken, handelt es sich um keine neue Erkenntnis.

Wer hier bestmöglich vorsorgen möchte, sollte:

Zusatztipp: Regelmässige Blut-Check-Ups beim Arzt helfen dabei, einen etwaigen Mangel schnell festzustellen und zügig gegenzusteuern.

Im Ratgeber «Gewichtsverlust im Alter» wird das Thema Mangelernährung zudem ausführlich thematisiert. 


Tipps zur Pflege von Pergamenthaut

Mittlerweile gibt es viele Produkte, die sich ideal für die Pflege von Pergamenthaut eignen und sich einer grossen Beliebtheit erfreuen – unter anderem deswegen, weil sie sich so leicht in den Alltag integrieren lassen.

Gleichzeitig gilt es, realistisch zu bleiben.

Das bedeutet: Tritt die Pergamenthaut im Zuge des Alterungsprozesses auf, ist es nicht möglich, sie zu heilen. Allerdings können Sie mit den passenden Pflegemassnahmen dafür sorgen, dass die Einschränkungen so gering wie möglich bleiben. Hier geht es um weitaus mehr als nur darum, einen möglicherweise bestehenden Juckreiz zu mindern oder das allgemeine Befinden zu verbessern. Aufgrund der Tatsache, dass die Wundversorgung bei Pergamenthaut derart kompliziert ist und von möglichen Infektionen weitere Gefahren ausgehen, ist es wichtig, optimal vorzusorgen. Aber wie?

Die folgenden Tipps helfen weiter:


Der Sonderfall: Wenn Menschen mit Pergamenthaut bettlägerig sind

Hierbei handelt es sich um eine besondere Herausforderung. Wer unter Pergamenthaut leidet und lange liegt, weil er zum Beispiel im Alter schneller müde wird, läuft Gefahr, an den aufliegenden Stellen Wunden zu entwickeln. Daher ist es umso wichtiger, regelmässig umzupositionieren und auf die richtigen Handgriffe zu achten. Geschultes Pflegepersonal weiss genau, welche Details hier wichtig werden, wenn es darum geht, die Verletzungsgefahr so niedrig wie möglich zu halten. 

Interessant dazu ist auch unser Ratgeber zum Thema Dekubitus. 

Die Wundversorgung: Worauf sollte man achten, wenn auf der Pergamenthaut Verletzungen auftreten?

Um einen optimalen Heilungsprozess zu gewährleisten, ist es unerlässlich, Verletzungen optimal zu versorgen. Pflaster und Verbände mit Klebeflächen können die Haut zusätzlich reizen und sollten in jedem Fall vermieden werden. Wundauflagen, die nicht selbst haften, sind in jedem Fall die bessere Alternative. Sie lassen sich individuell befestigen und schonend lösen. Welches Produkt das beste ist, ist immer vom jeweiligen Einzelfall abhängig. Wer gegebenenfalls etwas langfristiger planen möchte, sollte sich für Auflagen entscheiden, die wasserfest sind.

Unabhängig von der jeweiligen Auflage gilt es, alle Produkte, die zur Wundversorgung genutzt wurden, vorsichtig zu entfernen. Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Ablösen weitere Verletzungen an der dünnen Haut hervorruft.

Diese können nicht nur schmerzhaft sein, sondern im schlimmsten Fall Infektionen nach sich ziehen. Und genau das gilt es natürlich zu vermeiden. 


Häufig gestellte Fragen

Kann Pergamenthaut durch bestimmte Lebensmittel verschlimmert werden?

Ja, bestimmte Lebensmittel können Pergamenthaut verschlimmern. Eine unausgewogene Ernährung trägt zur Entstehung von Pergamenthaut bei. Betroffene sollten vor allem auf zuckerhaltige, fetthaltige, alkohol- und koffeinhaltige Lebensmittel/ Getränke verzichten.

Wie kann man die Haut durch eine gesunde Ernährung unterstützen?

Ausreichend Flüssigkeit, Obst und Gemüse und vitaminreiche Lebensmittel können die Haut im Alltag unterstützen. Dementsprechend ist es auch für Menschen, die unter Pergamenthaut leiden, sinnvoll, auf eine ausgewogene Ernährung zu setzen.

Bekommt jeder irgendwann Pergamenthaut?

Nein. Die Entstehung von Pergamenthaut ist von verschiedenen Faktoren abhängig und kann durch einen ungesunden Lebensstil und verschiedene Erkrankungen begünstigt werden.


Fazit

Bei der Entstehung von Altershaut handelt es sich um ein natürliches Phänomen, das dem normalen Alterungsprozess geschuldet ist. Wichtig ist es jedoch, besagte Altershaut von Pergamenthaut abzugrenzen. Vor allem dann, wenn Pergamenthaut aus einer Altershaut heraus entsteht und zum Beispiel nicht aufgrund der Einnahme von Medikamenten entsteht, wird sie sich nicht mehr zurückbilden.

Eine schonende Pflege, die exakt an die Bedürfnisse der Betroffenen angepasst wurde, ist unerlässlich, wenn es darum geht, Verletzungen bestmöglich zu vermeiden. Aufgrund der Tatsache, dass die jeweiligen Hautstellen besonders anfällig sind, erweist sich unter anderem auch die Wundversorgung als echte Herausforderung.

Mit dem passenden Hintergrundwissen, den richtigen Pflegeprodukten und gegebenenfalls mit ärztlicher Unterstützung ist es jedoch oft möglich, weitere Schäden zu verhindern. Wer sich unsicher darüber ist, was er mit Hinblick auf die Symptome und Ursachen von Pergamenthaut wissen muss, kann sich dementsprechend immer vertrauensvoll an seinen Hausarzt wenden.