Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- Grundsätzliches: Worauf sollte man achten, wenn man Geschenke für Demenzkranke sucht?
- Tipps für Geschenke für Menschen, die Demenz haben
- Kleine Aufmerksamkeiten im Alltag: Es müssen nicht immer die grossen Geschenke sein
- Vorschläge für nützliche Geschenke für mehr Selbstständigkeit
- Ideen für einen Austausch und die Kommunikation untereinander
- Geschenke gegen die demenz-typische Unruhe
- Häufig gestellte Fragen
- Fazit
Das Wichtigste in Kürze
Individuell abgestimmte Geschenke steigern die Lebensqualität: Präsente sollten an frühere Erlebnisse anknüpfen, die Sinne anregen und die Betroffenen weder über- noch unterfordern. Erinnerungsstücke, Musik oder Beschäftigungen mit einfachen Regeln sind besonders geeignet.
Gemeinsame Zeit ist wertvoller als materielle Geschenke: Gemeinsame Aktivitäten wie Spiele, Vorlesen oder ein Spaziergang fördern das Wohlbefinden und stärken soziale Bindungen. Einfache, alltägliche Gesten können grosse Freude bereiten.
Spezielle Geschenke können Orientierung und Sicherheit bieten: Nestelkissen, personalisierte Fotoalben oder duftende Erinnerungsstücke helfen oft, Unruhe zu lindern und sorgen für emotionale Stabilität. Auch praktische Hilfsmittel wie leichte Puzzles oder anpassbare Spiele fördern kognitive und motorische Fähigkeiten.
Grundsätzliches: Worauf sollte man achten, wenn man Geschenke für Demenzkranke sucht?
Wer es schafft, Senioren, die unter Demenz leiden, eine Freude zu machen, kann ihre Lebensqualität oft verbessern. Aber was bedeutet es eigentlich genau, ein Präsent zu finden, das die Ansprüche dieser besonderen Zielgruppe erfüllt? Und was ist gut für Demenzkranke?
Das perfekte Geschenk für Menschen mit Demenz zeichnet sich durch die folgenden Faktoren aus:
- Es passt zu den Fähigkeiten der betreffenden Personen.
- Es weckt Erinnerungen an schöne Erlebnisse in der Vergangenheit.
- Es lädt zum Austausch ein.
- Es regt die Sinne an, ohne zu überfordern.
Fest steht: Diejenigen, denen es gelingt, auf diese Weise zu schenken, helfen Menschen mit Demenz oft dabei, sich als Teil der Gemeinschaft zu fühlen und sorgen dafür, dass sich ihr Alltag ein Stück weit leichter und unbeschwerter anfühlt. Denn: Auch, wenn es den Anschein hat, dass Personen, die unter einer fortgeschrittenen Demenz leiden, in ihrer eigenen Welt leben, wissen sie diese Art der «Normalität» im Umgang miteinander sehr zu schätzen.
Gewusst: Was macht Menschen mit Demenz glücklich?
Das eine klassische Geschenk für Menschen mit Demenz gibt es nicht. Vielmehr ist es wichtig, sich mit dem Lebensweg der betreffenden Personen auseinanderzusetzen. Gleichzeitig gilt es, zu berücksichtigen, dass die Erkrankung im Laufe der Zeit fortschreiten kann. Somit gilt es, jedes Mal aufs Neue auf die Suche nach der am besten passenden Aufmerksamkeit zu gehen.
Tipps für Geschenke für Menschen, die Demenz haben
Zugegeben: Hin und wieder fällt es schwer, die passende Inspiration zu finden. Hinzu kommt, dass natürlich jeder Mensch anders ist. Was die einen zum Lachen bringt, könnte die anderen überfordern oder langweilen. Die folgenden Tipps und Ideen sind eher allgemein gehalten, dienen jedoch als Anregungen rund um Dinge, die vielen Betroffenen dabei helfen können, in Erinnerungen zu schwelgen.
Tipp Nr. 1: Bitte nicht überfordern!
Wenn Sie Menschen mit Demenz eine Freude machen möchten, ist es von Vorteil, wenn Sie dazu in der Lage sind, die jeweiligen Fähigkeiten gut einzuschätzen und Präsente, über die sich Ihre Angehörigen früher gefreut haben, einfach anzupassen. Ein typisches Beispiel: Menschen, die in ihrer Jugend gern gepuzzelt haben, könnten sich jetzt über Gross-Puzzles freuen. Hierbei gilt es immer, die (oft eingeschränkten) motorischen Fähigkeiten der betroffenen Personen zu berücksichtigen.
Tipp Nr. 2: Vieles, aber nicht alles, verändert sich durch die Demenz
Jeder Mensch ist anders. Und genau das gilt auch in Bezug auf die Demenz. Überlegen Sie sich, was Ihre Angehörigen gegebenenfalls an die «schönen Zeiten» erinnert. Haben sie immer viel Wert auf Kreativität gelegt? Liebten sie die Beschäftigung mit Gedächtnistraining? Oder haben sie es gemocht, wenn ihnen Kurzgeschichten vorgelesen wurden? So gut wie jeder hat etwas, das ihn über Jahre hinweg begleitet hat. Der Umstand, dass ein Mensch an Demenz erkrankt ist, bedeutet nicht, dass er seine Vorlieben grundlegend ändern würde. Im Gegenteil! Oft sind es genau diese alten Hobbys, die die Krankheit für alle ein wenig in den Hintergrund treten lassen und wunderschöne Erinnerungen wecken.
Tipp Nr. 3: Gemeinsame Zeit verschenken
Hierbei handelt es sich um einen wichtigen Tipp, der in der heutigen, schnelllebigen Zeit leider immer wieder in Vergessenheit gerät. Ein gemeinsames Essen, ein Spielenachmittag oder ein Nachmittag mit Plaudern und vieles mehr vermitteln eine ganz besondere Botschaft, nämlich: «Du bist mir wichtig!»
Kleine Aufmerksamkeiten im Alltag: Es müssen nicht immer die grossen Geschenke sein
Wer hat behauptet, dass es zwangsläufig nötig sei, mit dem nächsten Geschenk bis zum Geburtstag oder bis Weihnachten zu warten? Wie bei Menschen ohne Demenzerkrankung ist es auch bei Personen, die unter einer Demenz leiden, möglich, mit kleinen Gesten viel Freude zu bereiten. Dies gilt vor allem dann, wenn sie die Geschenke an persönliche Vorlieben und Ereignisse in der Vergangenheit erinnern.
Typische Beispiele sind unter anderem:
- ein liebevoll zusammengestelltes Fotoalbum
- selbstgeschriebene Geschichten
- ein Ratespiel, das Anregungen dazu liefert, sich an Altbekanntes zu erinnern oder
- eine Musik CD mit einer individuellen Playlist.
Als besonders vorteilhaft erweist es sich unter anderem auch, dass viele Menschen über ein Duftgedächtnis verfügen. Hier bietet es sich an, anzusetzen und zum Beispiel frisches, selbstgebackenes Brot oder ein bestimmtes Parfum zu verschenken. Wichtig ist es, dass besagte Düfte dafür sorgen, dass sich die Beschenkten wohl und geborgen fühlen.
Fest steht: Ein liebevoll ausgesuchtes Geschenk muss nicht gross oder teuer sein – oft sind es die kleinen Dinge, die im Alltag für besondere Augenblicke sorgen.
Vorschläge für nützliche Geschenke für mehr Selbstständigkeit
Nützliche Dinge müssen auf keinen Fall langweilig sein. Es gibt viele Geschenke für Menschen mit Demenz, die dazu in der Lage sind, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und ihnen dabei helfen, ihre Selbstständigkeit (im Rahmen der Möglichkeiten) zu bewahren. Dies bedeutet vor allem, dass die Geschenke und die Fähigkeiten der Senioren zusammenpassen müssen.
Wer zum Beispiel die Mobilität seiner Angehörigen unterstützen möchte, kann über verschiedene Trainingsgeräte, einen Rollstuhl oder einen Rollator, aber auch über die Barrierefreiheit der Wohnung, nachdenken. Parallel dazu lohnt es sich, die Sinne der betreffenden Personen, zum Beispiel mit Pinsel, Leinwand und Farben, anzuregen. Zu guter Letzt gibt es auch zahlreiche Spiele und Apps, die das Gedächtnis, aber auch die Kommunikation untereinander fördern. Kinder, Enkel und Senioren haben auf diese Weise die Möglichkeit, sich gegebenenfalls noch einmal auf vollkommen neue Weise kennenzulernen.
Schon gewusst?
Im Rahmen der Demenz-Forschung hat sich im Laufe der Zeit viel getan. Mittlerweile bietet der Markt viele Geschenkideen, die Rätsel, Kreativität und weitere Bereiche miteinander verbinden und die Betreuung von Menschen mit Demenz noch individueller werden lassen. Auch die Chancen, die der digitale Alltag in diesem Bereich bietet, sollten auf keinen Fall unterschätzt werden.
Exkurs: Warum es wichtig ist, nicht zu über-, aber auch nicht zu unterfordern
Demenz-Erkrankungen verlaufen unterschiedlich. Manche Menschen leiden unter einer schnell fortschreitenden Variante, andere geniessen über einen vergleichsweise langen Zeitraum hinweg eine hohe Lebensqualität. Eine besonders wichtige Voraussetzung, die zeigt, dass es fast schon unerlässlich ist, individuell zu schenken, ist es, die betroffenen Menschen nicht zu über-, aber auch nicht zu unterfordern.
Einerseits kann es nett gemeint sein, mit Hinblick auf die Suche nach dem perfekten Präsent für einen Angehörigen ein gewisses Mass an Vorsicht walten zu lassen. Andererseits kann es deprimierend wirken, wenn der Anschein entsteht, dass die Familie den jeweiligen Senioren zu wenig zutraut. Hier kann unter anderem auch ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt, der behandelnden Ärztin und/ oder dem Pflegepersonal weiterhelfen. Diese sind oft, aufgrund ihrer Erfahrungen, dazu in der Lage, Fragen zu individuellen Fähigkeiten noch ein wenig genauer zu beantworten.
Fest steht: Sowohl Über- als auch Unterforderung können Menschen mit Demenz ein negatives Gefühl vermitteln. Umso wichtiger ist es, sich in Bezug auf seine eigenen Ideen gegebenenfalls abzusichern.
Ideen für einen Austausch und die Kommunikation untereinander
Wie bereits weiter oben erwähnt, lieben es viele Menschen mit Demenz, Zeit mit ihren Lieben zu verbringen. Wer hier Wert auf einen echten Austausch legt, kann diesen auf unterschiedliche Weise anregen. Bilder beziehungsweise ein Fotoalbum, Musik, gemeinsame Spiele und andere Hilfsmittel, die die Kommunikation und gemeinsame Erinnerungen fördern, kommen meist besonders gut an.
Geschenkideen wie diese zeigen, dass es oft leichter ist als gedacht, die Krankheit Demenz, zumindest für kurze Zeit, in den Hintergrund rücken zu lassen und einander zuzuhören und voneinander zu lernen.
Zusatztipp: Geduldig bleiben
Wenn Mama oder Papa älter werden, fällt es Kindern oft schwer, umzudenken. Im Gespräch mit Menschen mit Demenz ist es jedoch wichtig, geduldig zu sein und unter anderem auch Gesprächspausen und Wiederholungen zu akzeptieren. Wer sich einmal auf diese Art der Entschleunigung einlässt, kann oft beobachten, wie sein Gegenüber aufblüht. Denn unabhängig davon, ob ein Mensch unter Demenz leidet oder nicht: Das Gefühl, dass man eine Person an seiner Seite weiss, die zuhört, kann eine beruhigende Wirkung haben.
Geschenke gegen die demenz-typische Unruhe
Wer an Demenz denkt, denkt oft an Vergesslichkeit, Wortfindungsstörungen und vielleicht auch an ein gesteigertes Aggressionslevel und betreutes Wohnen im Alter. Hierbei gerät oft in Vergessenheit, dass manche Personen ab einem bestimmten Stadium der Demenz unruhig werden. Dies zeigt sich oft vor allem im Bereich der Hände.
Geschenkideen, die «etwas zum Festhalten» bieten, geben Menschen mit Demenz hier eine gewisse Form der Orientierung. Beliebte Geschenke aus diesem Bereich sind unter anderem Stofftiere, Kissen und sogenannte Nestelkissen. Sie verfügen über viele kleine Details, die dazu einladen, an ihnen zu spielen und sich zu beschäftigen.
Ein praktischer Nebeneffekt: Diese Art der Beschäftigung kann unter anderem auch dabei helfen, die motorischen Fähigkeiten zu schulen.
Zusatztipp: Nestelkissen ganz einfach selbst herstellen
Eine tolle Idee für alle, die ihre DIY-Leidenschaft gern mit einer persönlichen Note versehen möchten. Mit den passenden Utensilien lassen sich Nestelkissen ganz einfach selbst herstellen. Für die Gestaltung eignen sich unter anderem Knöpfe, Reissverschlüsse und unterschiedliche Stoffarten.
Häufig gestellte Fragen
Welche Geschenke sind besonders effektiv zur Förderung der Sinneswahrnehmung bei Menschen mit Demenz?
Mithilfe verschiedener Geschenke ist es möglich, die Sinne von Menschen mit Demenz gezielt anzusprechen. Besonders beliebt sind Geschenkideen, wie zum Beispiel Fotoalben, Malbücher und -sets, Nestelkissen und -decken, Klangspiele und Düfte, wie ätherische Öle. Diese Geschenke stimulieren nicht nur die Sinne, sondern können oft auch zur Verbesserung der Kommunikation, zur Förderung der Motorik und zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens beitragen.
Welche Aktivitäten oder Spiele sind besonders gut, um die Motorik bei Menschen mit Demenz zu stärken?
Welche Aktivitäten und Spiele besonders gut dazu geeignet sind, um die Motorik bei Menschen mit Demenz zu stärken, ist vor allem von den individuellen Fähigkeiten der Personen abhängig. Von Boccia, über Dosenwerfen, Ballspielen, Puzzles, Gegenstände raten bis hin zu Stuhlgymnastik ist hier vieles möglich.
Welche Geschenke eignen sich am besten, um Erinnerungen bei Menschen mit Demenz zu wecken?
Viele Menschen mit Demenz lieben es, sich an Ereignisse in der Vergangenheit zu erinnern. Besonders gut gelingt dies in vielen Fällen mit einem Fotoalbum, Musik und einer Erinnerungskiste, die mit persönlichen Gegenständen (zum Beispiel aus der Jugend) gefüllt ist.
Fazit
Was kann ich einem Menschen mit Demenz schenken? Manche haben Schwierigkeiten damit, sich diese Frage zu beantworten und die passenden Geschenkideen zu finden. Doch – wie so oft – sind es oft gerade die kleinen, liebevollen Gesten, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen und zu einer Reise durch viele schöne Erinnerungen einladen.
Wichtig ist es, sicherzustellen, dass das Präsent an frühere Erlebnisse anknüpft, die Sinne anspricht und den Betroffenen nicht überfordert. Wenn genau das gewährleistet ist, sind der Fantasie so gut wie keine Grenzen gesetzt.
Ein Faktor zählt jedoch so gut wie immer: Die gemeinsame Zeit. Ein Gespräch, ein Spiel oder ein Lächeln sind oft wertvoller als jedes materielle Geschenk. So wird der Alltag ein Stück heller – für Betroffene und ihre Angehörigen gleichermassen.