1. Sind Sie überhaupt der Womo-Typ?
- Haben Sie oft Fernweh und sind Sie in der Freizeit gerne draussen in der Natur?
- Lieben Sie das Unerwartete und lassen Sie sich gerne überraschen?
- Gefällt es Ihnen, mit Ihrem eigenen Zuhause auf vier Rädern zu reisen?
- Macht es Ihnen nichts aus, mit andern zu teilen; zum Beispiel die sanitären Einrichtungen zum Duschen, Waschen, Abwaschen?
- Stört es Sie nicht, wenn Ihr Camping-Nachbar Ihnen in den Teller gucken kann?
Wer gerne im eigenen Zuhause auf Rädern reist, wird sich wie Tonia Sommerhalder im Womo wohlfühlen.
2. Welches Womo passt zu Ihnen?
- Wenn Sie jeden Tag etwas Neues entdecken und auch über schmale oder steile Strassen reisen möchten, um dann direkt vor einer Sehenswürdigkeit zu parkieren, dann macht sicher ein kleines, nicht zu breites Modell Sinn – möglich ist ein Kastenwagen wie der Hippie-VW-Bus.
- Möchten Sie aber mit Kind und Kegel auf einem Campingplatz komfortabel Ferien verbringen, dann entscheiden Sie sich besser für ein grösseres Modell, vielleicht sogar mit Alkoven (Bettnische).
- Sind Sie gerne sportlich unterwegs und möchten ein Bike oder Motorrad dabeihaben, dann ist möglicherweise sogar ein Modell mit Garage etwas für Sie. Das ist aber wesentlich länger und teurer als der Hippie-Bus.
Das Womo von Tonia und Ruedi Sommerhalder ist eher klein und kompakt.
Aber mit diesem Vorzelt lässt sich der Wohnraum erweitern.
3. Ist es möglich, Ihr Womo nach Ihren Gusto selbst auszubauen?
- Falls Sie handwerklich geschickt sind, können Sie den Eigenbau wagen. Im Internet gibt es unzählige Tipps.
- Planen Sie Ihr Vorhaben gründlich! Schliesslich muss der Bus Ihren Vorstellungen entsprechen und dann noch von der Motorfahrzeugkontrolle abgenommen werden.
Über die Autorin
Ruhestand ist für Tonia Sommerhalder (75) aus dem Kanton Aargau ein Fremdwort. Mit ihrem Mann Ruedi kümmert sich die ehemalige Lehrerin und Gemeinderätin um Haus, Garten und Schafe und organisiert in einer umgebauten Fabrik kulturelle Veranstaltungen. Regelmässig ist bei den Sommerhalders auch Kinderlachen zu hören, denn die sieben Enkel kommen gerne zu Besuch. Und wenn es mal still ist, dann sind Tonia Sommerhalder und ihr Mann vielleicht mit dem Wohnmobil unterwegs – am häufigsten reisen sie durch Deutschland.
4. Was ist bei der Einrichtung wichtig?
- Gas fürs Kochen und für den Kühlschrank ist von Vorteil, denn nicht jeder Stellplatz hat auch einen Stromanschluss. Bei vielen Kühlschränken kann man von Strom zu Gas wechseln.
- Am besten kaufen Sie sich bruchfestes Geschirr oder stecken Ihre Lieblingsgläser in Stoffsäcke.
- Achten Sie darauf, dass während dem Fahren nichts in den Kästen herumrutscht. Wenn Sie Gewürze und Vorräte in Plastikkisten verpacken, können Sie sie auf rutschfeste Unterlagen stellen.
- Achtung! Vergessen Sie den obligaten Kontrollgang vor der Abfahrt nicht. Sind alle Kästchen gut verschlossen? Kann bei einer Vollbremsung nichts herumfliegen?
- Nicht immer ist Einkaufen auf Reisen problemlos möglich. Ein Vorrat haltbarer Grundnahrungsmittel für mindestens einen Tag spart unnötigen Stress.
Wer wie Ruedi Sommerhalder im Womo kochen will, sollte einiges beachten.
5. Wie planen Sie Ihre Reise?
- Sie können spontan, planlos losfahren und sich überraschen lassen nach dem Motto: «Irgendwo kommen Sie schon unter». Das macht vor allem in der Nebensaison Spass.
- Wenn Sie aber während der Hauptferienzeit nach langem Fahren abends um 10 Uhr immer noch keinen Platz gefunden haben und irgendwo an der Strasse parkieren müssen, ist die Ferienstimmung garantiert im Eimer.
- Es gibt viele Camping- und Stellplatzführer, die Sie sehr gut informieren über die Lage, den Komfort und die Infrastruktur. Diese werden regelmässig kontrolliert. Auch das Internet ist eine Fundgrube, vor allem für Stellplätze.
6. Worauf müssen Sie auf der Reise achten?
- Kleinere Kastenwagen kommen überall durch, auch durch enge und steile Strassen.
- Bei grossen Wohnmobilen ist die Breite und ein grösserer Fahrwiderstand vielfach ein Problem uns schränkt die Routenwahl ein. Bei Wind bieten sie eine grössere Angriffsfläche und schaukeln entsprechend.
- Die meisten Womos passen nicht in ein Parkhaus, sie sind schlicht zu hoch.
- Kleinere Womos sind wirtschaftlicher.
Reisen mit der Fähre? Für ein kleineres Wohnmobil ist das kein Problem.
7. Wo können Sie unterwegs Station machen?
- Am komfortabelsten ist der Aufenthalt auf einem Campingplatz. Dieser verfügt in den meisten Fällen über Stromanschluss, Waschmaschinen, eine Möglichkeit für kleinere Einkäufe, vielleicht ein Restaurant, oder sogar ein Schwimmbad. Campingplätze befinden sich vielfach an touristisch attraktiven Orten. Viele bieten in der Hauptsaison Attraktionen und ein Kinderprogramm an. Am besten, Sie reservieren Ihren Platz vorher, vor allem in der Hauptsaison während den Sommermonaten.
Während der Hauptsaison kümmern Sie sich am besten rechtzeitig um ihre Übernachtung.
- Auf Stellplätzen können Sie unkompliziert übernachten, vielfach sind es Parkplätze, teilweise mit Stromanschluss; eventuell mit WC oder sogar mit Dusche. In Städten sind Stellplätze von Campern sehr begehrt, da sie zentrumsnah sind. Reservieren ist selten möglich. In der Hauptsaison kommen Sie am besten schon gegen Mittag auf dem Stellplatz an. Tisch und Stühle können Sie aufstellen.
- Auch Bauernhöfe bieten attraktive Stellplätze an.
- Auf einem Parkplatz können Sie Ihr Womo kurz abstellen, sich verpflegen und die Umgebung erkunden. Aber wenn Sie sich allzu häuslich einrichten, wird das meistens nicht toleriert.
Auch am Atlantik lässt sich gut übernachten.
- Wildes Übernachten ist in vielen Ländern nicht erlaubt. Es drohen hohe Bussen. Wenn Sie aber mal über Nacht keinen offiziellen Platz finden, können Sie dies bei einer Polizeikontrolle allenfalls als «Wiederherstellen der Fahrtüchtigkeit» deklarieren. Häufig drücken die Behörden ein Auge zu, wenn Sie sich nicht allzu häuslich einrichten und die lokalen Parkvorschriften einhalten. Natürlich müssen Sie sich im Vorfeld informieren, ob und wie das an Ihrem Reiseziel möglich ist.
- Vielleicht haben Sie das Glück und können auf einem privaten Grundstück übernachten. Fragen kostet nichts, und daraus kann sich eine interessante Begegnung ergeben.